Sebastian Strube Bücher




Euer Dorf soll schöner werden
Ländlicher Wandel, staatliche Planung und Demokratisierung in der Bundesrepublik Deutschland
- 256 Seiten
- 9 Lesestunden
Zwischen 1961 und 1979 nahmen Dörfer über 40.000 Mal am Wettbewerb »Unser Dorf soll schöner werden« teil, was in seiner Breite und Intensität im ländlichen Raum einzigartig war. Der Wettbewerb war von Anfang an mehr als nur ein Blumenschmuckwettbewerb, der die Dorfbewohner dazu anregte, ihre Heimat zu verschönern. Er diente als zentrales Mittel zur Neuordnung des ländlichen Raumes in einer Zeit tiefgreifender Modernisierung, die das ländliche Leben grundlegend veränderte. Der Wettbewerb begleitete das Ende einer jahrhundertealten bäuerlichen Volkskultur, die bis in die 60er Jahre das Leben auf dem Land prägte, und trug zur Etablierung eines modernen, funktional differenzierten ländlichen Raumes bei. Selbst abgelegene Gebiete wurden als Wirtschafts-, Wohn- und Erholungsräume in die Bundesrepublik integriert. Um diese Ziele zu erreichen, arbeiteten verschiedene Experten, Politiker und Funktionäre zusammen. Bedeutende Persönlichkeiten wie Graf Lennart Bernadotte von der Insel Mainau und der NS-Landschaftsgestalter Heinrich Wiepking sowie der ehemalige Landwirtschaftsminister und Bundespräsident Heinrich Lübke hatten entscheidenden Einfluss auf den Wettbewerb.