Vierzehn Monate haben Helene und Wolfgang Beltracchi in Untersuchungshaft gesessen, nur hundert Meter voneinander entfernt und doch strikt getrennt in der Haftanstalt Köln-Ossendorf. Gut 8000 Seiten Briefe sind in dieser Zeit zwischen ihren Zellen hin- und hergegangen, zur Versicherung, als empfindende, denkende Wesen weiterhin vorhanden zu sein, als Ausdruck der Liebe, als schreibend vollzogenes Überlebensritual.Darin schildern sie – verharmlosend, um den anderen nicht zu beunruhigen – die auch in der Verharmlosung oft nicht leicht fasslichen Umstände ihrer Haft, ihre Geschichte und schließlich den Prozess.«Weil zwei Menschen einander fehlen, fangen sie an, einander zu schreiben. Gefängnisalltag. Dann passiert ein Schreibwunder. Diese Tatsachendichte, diese ungeheure Fülle von Wirklichkeit. Alles ist gleich wichtig. Sie zählen nichts auf. Alles zählt sich selber auf. Alles, was ist und was nicht ist. So wichtig ist Schreiben noch nie geworden. Und so unschuldig auch noch nie. Gar alles wird gesteigert durch die Haft, die Isolation, die Einsamkeit. Auch die Liebe. Wir erleben die Geburt der Literatur aus dem Geist der Einsamkeit.» (MARTIN WALSER)
Helene Beltracchi Reihenfolge der Bücher




- 2014
- 2014
Die Geschichte von Wolfgang Beltracchi beschreibt seine Entwicklung von einem unkonventionellen Leben in der westfälischen Provinz zu einem zurückgezogenen Dasein in Südfrankreich. Nach einem nomadischen Lebensstil, der ihn durch Städte wie Paris, Brüssel und Amsterdam führte, erlebte er einen Wendepunkt durch die Begegnung mit seiner Frau Helene, die seine Lebensansichten grundlegend veränderte. Trotz dieser Veränderungen blieb das Malen ein zentraler Bestandteil seines Lebens. Beltracchi meisterte die Stile einer Vielzahl von Künstlern und übertraf damit die Fähigkeiten anderer Fälscher, die sich oft nur auf wenige Maler beschränkten. Heute finden sich seine Werke in Museen und Sammlungen, was die Fragen nach Originalität und Fälschung neu aufwirft. Die Erzählung beleuchtet, wie Beltracchi sein Talent in den Werken anderer umsetzte und dabei eine faszinierende Mischung aus Kreativität, Expertise und Betrug schuf. Die einzelnen Bilder sind nicht nur Kunstwerke, sondern auch Teil einer umfassenden Reflexion über den Kunstmarkt und menschliche Gier. Diese eindrucksvolle Geschichte wird von Helene und Wolfgang Beltracchi gemeinsam erzählt.