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Tilman Haug

    Ungleiche Außenbeziehungen und grenzüberschreitende Patronage
    Protegierte und Protektoren
    • Protegierte und Protektoren

      Asymmetrische politische Beziehungen zwischen Partnerschaft und Dominanz (16. bis frühes 20. Jahrhundert)

      Protektion ist ein Schlüsselbegriff der politisch-sozialen Sprache der europäischen Neuzeit. Der Band rückt die sich wandelnden Semantiken und Praktiken des Schutzes vom 16. bis frühen 20. Jahrhundert erstmals systematisch in den Blick. Die Beiträge spannen einen weiten Bogen von Jean Bodins Definition von Protektion als ungleiche Allianz über das völkerrechtliche Institut des Protektorats bis hin zu den gegenwärtigen Debatten um eine responsibility to protect. Ausgewählte Fallbeispiele zeigen auf, dass politische Schutzverhältnisse nicht nur ein Macht- und Legitimationsinstrument der Großen waren. Sie stellten auch eine Option für mindermächtige Akteure dar, um ihre Unabhängigkeit zu wahren oder sich gegen Übergriffe des eigenen Herrschers zur Wehr zu setzen. Zugleich konnte die erlangte Sicherheit jedoch stets wieder in den Verlust der eigenen Selbständigkeit münden. Der Band leistet einen Beitrag zum vertieften historischen Verständnis einer Problematik, die nichts an Aktualität eingebüßt hat.

      Protegierte und Protektoren
    • Die Studie behandelt anhand der Beziehungen der französischen Krone zu den Höfen und Kapiteln der Kurfürsten von Köln und Mainz sowie Patronageverhältnissen von deren Amtsträgern zum französischen König und seinen Ministern in den ersten Jahrzehnten nach dem Westfälischen Frieden, das Ineinandergreifen „mikro -“ und „makropolitischer“ Handlungslogiken in frühneuzeitlichen Außenbeziehungen. Der Autor untersucht das Wechselverhältnis zwischen formellen und informellen Beziehungen und fragt danach, wie Akteure Vertrauen zueinander herstellten. Er zeigt auch, auf welche oft widersprüchlichen Normen man sich stützte, um die Beziehungen aufrechtzuerhalten oder wie politische Konkurrenten diese als Korruption und Verrat verurteilten.

      Ungleiche Außenbeziehungen und grenzüberschreitende Patronage