Mehr als vier Jahrhunderte lang, um 1400 bis nach 1800, genossen die Nürnberger Messinggießer Weltruf. Die Ausstellung „Wohl! nun kann der Guss beginnen ...“ - Schätze der Nürnberger Rotschmiede zeigt ihre Erzeugnisse: plastische Arbeiten, Glocken, Kanonen, hochwertiges Haus- und Kirchengerät sowie Judaica, die von hier ihren Weg in die Welt nahmen. Der Katalog gibt einen Überblick über diesen wenig erforschten Zweig des Kunsthandwerks und beschreibt die Exponate vom späten Mittelalter bis zum frühen 19. Jahrhundert, die überwiegend aus einer Privatsammlung stammen. Sie werden durch weitere Leihgaben und Beiträge der Kusntgießerei Lenz ergänzt, die bis heute existiert. Den Rahmen der Ausstellung bilden drei von den Altstadtfreunden Nürnberg e. V. sanierte, im Kern spätmittelalterliche Handwerkerhäuser in der Kühnertsgasse, in denen auch vier Rotschmiede arbeiteten. Am meisten wissen wir über Conrad Rößner, Meister 1737, der seit 1778 hier wohnte. Einige seiner Erzeugnisse kehren für die Ausstellung nach Nürnberg zurück.
Otto A. Baumgärtel Bücher


Die Ausstellung Goldglanz aus Nürnberg – Messingwaren aus der Dürerzeit im Gothaer Schloss Friedenstein zeigt neben rund 70 Beckenschlägerschüsseln eine kleine Reihe von Rotschmiedearbeiten des 15. und 16. Jahrhunderts. Sie sind Beispiele für die Serienproduktion von hochwertigem Haus- und Kirchengerät aus Messingguss, das seit dem späten Mittelalter von Nürnberg aus seinen Weg in die Welt nahm. Die Ausstellung kommt fast einer Entdeckung gleich, denn das Thema ist arg vernachlässigt worden. Diese Publikation erläutert den Stand der Forschung und kommentiert die Exponate.