Rainer M. Schröder
Rainer Maria Schröder (* 3. Januar 1951 in Rostock) ist ein deutscher Autor von Abenteuerromanen für Jugendliche, Mysterythrillern und historischen Gesellschaftsromanen für Erwachsene, der auch unter diversen Pseudonymen wie zum Beispiel Ashley Carrington, Raymond M. Sheridan und Kate O’Hara publiziert.
Er erreichte bisher eine Gesamtauflage von über sechs Millionen Buchexemplaren. 1988 erhielt er für seinen historischen Australienroman Abby Lynn – Verbannt ans Ende der Welt den Friedrich-Gerstäcker-Preis. Sein Werk Unter dem Jacarandabaum wurde 1998 von der Bundeszentrale für politische Bildung zu den 100 lesenswerten Romanen der Weltliteratur des 20. Jahrhunderts gezählt. Ebenfalls 1998 erhielt er für den Roman Das Geheimnis der weißen Mönche den 3. Internationalen Eifel-Literaturpreis. Das Geheimnis des Kartenmachers wurde im Jahr 2003 sowohl mit dem Literaturpreis der Moerser Jugendbuchjury als auch als Buch des Monats von der Arbeitsgemeinschaft Jugendbuch Göttingen ausgezeichnet. Im Jahr 2005 wurde ihm der Jugendbuchpreis Buxtehuder Bulle für Die Lagune der Galeeren verliehen. Die Werke von Schröder wurden in mehr als ein Dutzend Sprachen übersetzt, darunter Französisch, Portugiesisch, Spanisch, Italienisch, Polnisch, Türkisch, Tschechisch, Slowakisch, Lettisch, Holländisch, Japanisch und Russisch. Schröder wuchs in Ost-Berlin auf. Kurz vor dem Bau der Berliner Mauer floh seine Familie mit ihm in den Westen, wo sie zunächst ein Jahr im Lager lebten. Anschließend zogen sie nach Dortmund und Düsseldorf, wo er 1971 sein Abitur ablegte und anschließend eine Operngesangsausbildung machte, um Opernsänger zu werden. In einer Rockband namens Union Jack spielte Schröder Gitarre. Auf Wunsch des Vaters, eines ehemaligen Chefarztes der Berliner Charité, strebte er zusätzlich eine akademische Laufbahn an. Zunächst absolvierte er eine zweijährige Offiziersausbildung bei der Luftwaffe und volontierte anschließend bei der Rheinischen Post, um 1974 ein Jurastudium an der Universität zu Köln aufzunehmen. Nebenbei studierte er Germanistik, Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft und verfasste Texte und Artikel für Zeitungen und den WDR. 1976 kaufte der Franz Schneider Verlag sein erstes Jugendbuch, „In die Falle gelaufen“, woraufhin Schröder sein Studium nach dem siebten Semester abbrach. Es folgten weitere Romane, die im Franz Schneider Verlag, bei Stalling und im Heyne Verlag veröffentlicht wurden. 1977 folgte sein Debüt als Theaterautor. Neun Monate arbeitete er als Lektor und anschließend als freier Schriftsteller. 1980 ließ er sich mit seiner Frau Helga in einer Farm im Süden von Virginia am Smith Mountain Lake nieder. Rainer M. Schröder schrieb auch einige Musiksachbücher, darunter die 1980 vom Heyne Verlag herausgegebene Biographie der Scorpions, mit denen er befreundet war, die er auf Tourneen in Frankreich, England und Kalifornien begleitet und mit denen er Wochen im Tonstudio verbracht hatte. Schröder reist und sammelt dabei Informationen für seine Abenteuerromane. Heute lebt er in Palm Coast (Florida) und im Bergischen Land. Oft spielen seine Romane im Zeitraum von 1100 bis 1900 (beispielsweise Das Geheimnis des Kartenmachers, Das Vermächtnis des alten Pilgers oder Das Kloster der Ketzer). Eine Ausnahme bilden die Bücher in der Zeit des Zweiten Weltkrieges, wie Die lange Reise des Jakob Stern. Eine Besonderheit stellt der Zweiteiler Liberty 9 dar, da es sich um Science-Fiction-Romane handelt und Schröder so das erste Mal von seinem Genre abgewichen ist. Schröder ist auch der Autor der Kommissar Klicker Reihe, die als Jugendbuchserie und Hörspielserie erschien.