Claudia Reinhardt's "No place like home" is a compelling text-image book that explores the hidden complexities behind provincial idylls. Through personal anecdotes, it reflects on themes of home, small-town life, and the challenges of growing up in such environments.
Claudia Reinhardt Bücher





I have always been fascinated by the dark bedrooms with their heavy oak matrimonial beds, the living rooms that were never used (at most when visitors from outside came), and the kitchens that had to be always spick and span and tidy. Symbols of a German childhood. Mirrors of a war generation that will soon no longer exist. For several years I visited more than thirty widows and photographed in their apartments. In my native town of Viernheim in southern Hesse, in Berlin, Hamburg, in the Ruhrpott and in Norway. I worked with a medium format camera, a cumbersome technique that gave me time and required a lot of patience.00I didn?t want to photograph the faces of the women, but rather in their apartments, to trace their inner state of mind. I found metaphors for their sadness, their melancholy and secretiveness. A difficult task, because for these women, home is not something to be shown and exhibited. Privacy is sacred to them. I was tempted by this challenge. This is exactly the essence of my photography. To gain access and insight. To tell hidden stories with pictures." (Claudia Reinhardt, April 2020).
Da, wo ich nie war
Roman
Ein Roman über Herkunft, Freundschaft und das Abschiednehmen Alex lebt mit ihrem Freund Børre in Berlin, sie ist Künstlerin und arbeitet zum Broterwerb in einem Behindertenheim. Nach vielen Jahren ohne Kontakt zu ihrem Jugendfreund Tom, erhält sie die Nachricht, dass er an Krebs erkrankt ist. Erinnerungen an ihre gemeinsame Jugend in der Kleinstadt und den Kampf um die eigene Identität, den sie zusammen kämpften, werden wieder wach. Um Tom noch einmal zu sehen, reist Alex nach Hamburg. Dort stirbt er in einem Hospiz. Jetzt ist er da, wo ich nie war, denkt Alex und erkennt, wie wichtig Tom in ihrem Leben war. Toms Mutter Roswitha fällt in eine tiefe Trauer. Alex unterstützt sie und kommt ihr dadurch näher. Doch als Roswithas Katze eingeschläfert werden muss, verliert sie allen Lebensmut und zieht sich vollends zurück. Nun sind die wichtigsten Zeugen von Alex' Herkunft, die, die ihr Leben prägten, verschwunden. Der Prozess des Gedenkens beginnt.
In ihrer Arbeit „Killing Me Softly“ (2004) inszenierte die Fotografin Claudia Reinhardt den Freitod von berühmten Künstlerinnen. In der neuen Fotoarbeit geht es nun um Paare, die sich gemeinsam töteten. Die meisten starben in Liebe. So etwa das Ehepaar Gorz. Kurz vor dem Tod seiner Frau Dorine verfasste André Gorz mit „Brief an D.“ eine späte Liebeserklärung für seine schwerkranke Frau. Sich mit dem Tod zu beschäftigen heißt, sich für das Leben zu interessieren. Wer waren diese Menschen? Was bedrängte sie? Bei vielen der Freitode waren politische Zwänge die Ursache. So drohte der Familie Gottschalk die Deportation durch die Nationalsozialisten. Stefan Zweig konnte zwar emigrieren, ertrug aber „die Zerstörung seiner geistigen Heimat Europa“ nicht, und seine Frau Lotte Altmann, erst dreißig Jahre alt, folgte ihm in den Tod. Claudia Reinhardt untersucht diese Doppelsuizide als Fotografin und schafft intime Bilder, die die Toten nicht denunzieren, sondern ihre Würde betonen.
Die Fotokünstlerin Claudia Reinhardt beschäftigt sich in ihrer zehnteiligen Serie >Killing me softly