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Bookbot

Christian Roedig

    Wismars Theaterleben vom Kaiserreich zur Weimarer Republik
    Theater im fernen Norden
    Ein Musenhain am stillen Seegestade
    • Die Halbinsel Hertenstein, gelegen im Vierwaldstättersee westlich von Weggis, eine zwanzigminütige Schiffsreise von Luzern entfernt, war längst vom Tourismus entdeckt, als die Bauleute auf den „Tanzenberg“ zogen, um mitten in einem Kastanienhain die hölzernen Provisorien eines griechischen Amphitheaters aufzuschlagen. Glück und Ende des „ersten klassischen Freilichttheaters der Schweiz“ währten durch sechs Sommer der Jahre 1909 bis 1914. Das international beachtete Theaterexperiment bot eine Projektionsfläche für Erwartungen und Sehnsüchte vielfältiger Art. Ihren Anhängern erschien die von der geschichtsmächtigen Landschaft der Tell-Sage umgebene Spielstätte als ein magischer Ort. Die zivilisationskritischen Tendenzen traten offen zu Tage, wenn sich das Freilichttheater als kultisches, rauschhaft erlebtes „Fest“ feierte. Thematisiert werden die Rezeption der Antike und die Wendung gegen die zeitgenössische Moderne. Zum kulturellen Umfeld der Naturbühne zählen die Schweizer Heimatschutzbewegung ebenso wie das Theaterleben Luzerns und der Innerschweiz. Eingewoben in die Darstellung sind Reiseberichte von Gerhart Hauptmann, Hermann Hesse, Walter Benjamin, Max Brod und Franz Kafka. Ein unterhaltsam verfasstes, reich illustriertes Theaterbuch zur Schweizer Kulturgeschichte in der „Belle Époque“.

      Ein Musenhain am stillen Seegestade
    • Theater im fernen Norden

      Memels Schauspielhaus zwischen Preußen, Deutschem Reich und litauischer Republik

      Eine Theatergeschichte, wie sie wechselhafter kaum sein könnte, entfaltet sich in Christian Roedigs Darstellung der Entwicklung des 1860 eröffneten Schauspielhauses in Memel (Klaipe˙da). Den Leser erwarten lebendige Schilderungen des Hauses in unterschiedlichsten politischen Verhältnissen: bis 1918 unter dem preußischen König und deutschen Kaiser, während der französischen Besatzung, in der Republik Litauen und schließlich im Dritten Reich. Der Band dokumentiert nicht nur die Geschichte des Hauses, die Intendanz und die Spielpläne, sondern auch den Inhalt vieler heute längst vergessener Stücke sowie die Biografien des oft hervorragenden Bühnenpersonals. Die Abhängigkeiten von den wechselnden Staatsführungen spiegeln sich im Theaterleben ebenso wie die vorurteilsfreien Beziehungen der Künstler untereinander. Die Dokumentation ist ein wertvoller Beitrag zum deutsch-litauischen Dialog über unsere gemeinsame Geschichte.

      Theater im fernen Norden