Ziel der Arbeit ist ein besseres Verständnis des Abtragsmechanismus der Ultrahartbearbeitung von Keramiken im gesinterten und nachverdichteten Zustand sowie die Demonstration der Prozessfähigkeit anhand eines praktischen Beispiels aus ZrO2-Strukturkeramik. Es werden Standzeitversuche mit Diamantwerkzeugen durchgeführt, um die Prozessgrenzen hinsichtlich hoher Abtragsraten, Werkzeugstandzeiten und der duktilen sowie spröden Abtragsarten zu identifizieren. Zur Validierung der Ergebnisse, insbesondere des duktilen Abtragsverhaltens bei kleinen Spanungsdicken, werden Einzelkornritzversuche eingesetzt, die eine vielversprechende Methode zur Untersuchung der Abtragsmechanismen und Prozessgrößen während der Wechselwirkung einzelner Körner mit dem Material darstellen. Die Übertragbarkeit der Ergebnisse wird durch die Fertigung einer dreigliedrigen Zahnbrücke demonstriert. Die Untersuchung der Bauteilschädigung und des Materialabtrags erfolgt mittels optischer und rasterelektronischer Mikroskopie sowie röntgendiffraktometrischen Analysen. Bei ausreichenden Kühlschmierbedingungen zeigt sich keine signifikante Schädigung der Bauteile, und es werden hohe G-Werte erreicht. Der Materialabtrag erfolgt zu 98 % im duktilen Bereich, was die Anwendung bestehender Modelle zur Beschreibung der Prozesskräfte und des Abtragsverhaltens ermöglicht. Eine dreigliedrige Dummybrücke kann in 60 Minuten gefertigt werden, was die technische, medizinische und
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