Zugenommene Sicherheitsanforderungen, gesetzliche Umweltauflagen und die Erhöhung der Reichweiten für die Elektromobilität führen zu einem stetigen Anstieg pressgehärteter Bauteile im Automobilbau. Der wachsende Einsatz dieser Bauteile erfordert höhere Produktionskapazitäten und neue Anlagen. Diese Arbeit zielt darauf ab, das Prozessfenster für eine schnelle Platinenerwärmung zu identifizieren, um eine kompakte, flexible und ressourcenschonende Produktion zu gewährleisten. Die Untersuchung basiert auf dem Grundwerkstoff 22MnB5, der Al-Si-Beschichtung und der induktiven Erwärmungstechnik. Eine Literaturrecherche bietet einen Überblick über den aktuellen Stand der Technik und Wissenschaft beim Presshärten. Um den Einfluss der schnellen Erwärmung auf den Grundwerkstoff zu analysieren, werden Warmfließkurven erstellt sowie Zugversuche, Härtemessungen und Gefügeuntersuchungen durchgeführt. Verschiedene Ansätze zur Machbarkeit der induktiven Erwärmung von Platinen werden vorgestellt. Die Eignung der Beschichtung zur schnellen Erwärmung wird im heutigen Anlieferzustand untersucht, und zur Verkürzung der Erwärmungszeiten wird sie durch einen Glühprozess vordiffundiert. Die veränderte Beschichtung durchläuft den Presshärteprozess und wird auf ihre Qualität für die Automobilindustrie geprüft. Abschließend wird das ermittelte Prozessfenster anhand von Versuchen mit einem Prinzipbauteil überprüft.
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