Nach der Untersuchung der Monoalkaliguanidinate und der Klärung ihrer strukturellen Eigenschaften durch Röntgen- und Neutronenbeugung, wurde die Erforschung der Guanidinate der Erdalkalimetalle vielversprechend. Die Synthese der Monoalkaliguanidinate in flüssigem Ammoniak wurde weiterentwickelt, was zur ersten Synthese eines Strontiumguanidinat mit einem zweifach deprotonierten Guanidinatanion führte. Die Struktur dieser Verbindung wurde durch spektroskopische Analytik und verschiedene Beugungsmethoden untersucht. Ein Strukturmodell wurde aus Röntgenpulverdiffraktionsdaten erstellt, mit Dichtefunktionaltheorie ergänzt und durch hochaufgelöste Neutronenbeugungsdaten verfeinert. Das Anion zeigt die prognostizierte C3h-Symmetrie und ähnelt einer Trinacria. Auch das Bariumguanidinat mit der angestrebten Zusammensetzung Ba(CN3H4)2 wurde mittels IR-Spektroskopie und unterschiedlicher Beugungsmethoden untersucht. Strukturvorschläge basierend auf Röntgen- und Flugzeitneutronenbeugungsdaten wurden erarbeitet, jedoch waren die Ergebnisse der Verfeinerungen unbefriedigend. Trotz dieser Schwierigkeiten zeichnen die Strukturvorschläge ein einheitliches Bild, was auf eine enge Verwandtschaft hinweist und darauf, dass eine finale Struktur in vielen Punkten mit den verschiedenen Vorschlägen übereinstimmen könnte.
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