Thomas Honsak Bücher





Im Weiblichen existiert ein geheimes Wissen. Es ist geheim, weil es nicht gedacht und nicht ausgesprochen werden kann. Durch Anwendung dieses Wissens wird der gesamte Verlauf der Dinge auf diesem Planeten in unsichtbarer Weise gesteuert. Jeder Frau wohnt dieses Wissen in unbewußter Weise inne, aber keinem Mann. Ich nenne dieses Wissen „das Wissen um die heilige Ordnung der großen Mutter“.
Bei Albert Schweitzers ethischem Ansatz handelt es sich wohl um die meistunterschätzte ethische Theorie des 20. Jahrhunderts. Schweitzer nämlich beging den Fehler, sich nicht an starre philosophische «termini technici» zu halten, weil diese «das Denken behindern, wie Gleise auf der Straße den Verkehr». Die Arbeit unternimmt den Versuch, den Schweitzer'schen Ansatz systematisch geordnet und übersichtlich darzustellen. Außerdem werden die philosophischen Problemfelder und seine Art der Begriffsverwendung beleuchtet. Aus Welt und Lebensbejahung, dem Eingeständnis der Rätselhaftigkeit des Weltgeschehens und dem wahrhaftigen Anerkennen des grausamen Dualismus von Schöpfung und Zerstörung erwächst die Ethik der Ehrfurcht vor dem Leben. Diese Ethik läßt «ethischen Floskeln» keinen Raum mehr, ist nicht mehr durch Sollensvorschriften reglementierbar und vermag die gesamte lebendige Natur in ihr Streben miteinzubeziehen.
Es ist an der Zeit, daß die Menschheit in eine neue Ära eintritt. In eine Ära, wo das Gute nicht mehr in dogmatische Sollensvorschriften gesperrt werden muß, sondern wo das Bewußtsein im Prozeß des Zu-sich-selbst-Kommens die rechte Handlung aus eigenem Wollen anstrebt. Diese Arbeit unternimmt die dazu unerläßlichen Schritte von bislang noch immer gesellschaftlich dominanten Prinzipien evolutionärer Vorethik (Vernunftethik) in Richtung zur geistigen Ethik der Achtsamkeit. In der Gegenüberstellung der Ethiken Immanuel Kants und Albert Schweitzers treten grundlegende Differenzen deutlich ans Tageslicht, wodurch der Abschied vom Anthropozentrismus und vom normativen Sollen verwirklicht werden kann. In dieser Freiheit liegen die Grundlagen für die Ethik der Achtsamkeit.