»Wer nimmt, dem wird gegeben.« Das ist das Motto von Paul Gertsch. Der Fünfzigjährige betreibt einen Trödelladen in Bern. In der Regel kommen Leute mit der Absicht, ihren alten Kram in Zahlung zu geben. Nicht selten gehen sie mit neuem Kram. Weniger oft kommen Leute, die Gertsch einen besonderen Auftrag erteilen wollen, einen Auftrag, der im Flüsterton geäußert wird und für den eine Anzahlung getätigt werden muss: Bargeld in unbeschrifteten Kuverts. So räumt Gertsch gemeinsam mit seiner Tochter etwa ein gut überwachtes Luxuschalet in Gstaad aus – die Art Familienausflug, die sie beide schätzen – oder macht seinen Auftraggeber durch einen fingierten Raubüberfall zum Helden eines Theaterabends und verhilft ihm so zur Beförderung. Als Gertsch die Leiche eines landesweit bekannten Unternehmers untergeschoben wird, muss er all seine Fähigkeiten aufbieten, um sich die Polizei vom Leib zu halten. Aus dem Dieb wird ein Detektiv, und bei der Aufklärung des Falls sind ihm nicht nur legale Mittel recht.
Christoph Simon Reihenfolge der Bücher






- 2025
- 2021
Christoph Simons Band kleiner Formen beschäftigt sich mit dem as-if der Objekte. Was wäre, wenn wir das Haus verliessen, heimlich, still und unsichtbar zurückkehrten und dann dem Treiben der wie belebten Dinge daheim beiwohnten, sie beobachteten, ihnen zuhörten? Wir bekämen es mit naheliegenden Anthropomorphismen bzw. Prosopopöien zu tun. Oder gar - wie menschlich - mit Gegenständen in völlig verqueren Situationen oder mit überzogenen Vorstellungen und seltsamen Träumen. Simons Haushalt ist eine kleine Bestandsaufnahme als lebendiges, sprachliches Ökosystem, das sich aus einem Perspektivwechsel ergibt. Begleitet werden die Notate mit Zeichnungen des Autors. Christian de Simonis Nachwort steht diesem konterkarierend und ergänzend gegenüber. Er liest diesen Ansatz unter anderem mit Jean Baudrillards "Das System der Dinge" (Le Système des Objets) und entbirgt hinter der scheinbaren Schlichtheit der Dinge die grossen Dramen unserer Existenz.
- 2021
Der Auftakt der "merkwürdig klassisch"-Serie bildet der Kabarettist, Spoken-Word-Künstler und Schriftsteller Christoph Simon aus Bern. Zehn Jahre hat er seine Leser/innen auf ein neues Buch warten lassen. Nun legt Simon eine Sammlung von Gedichten aus den letzten Monaten und Jahren vor und beeindruckt mit seiner literarischen Verspieltheit, mit Ironie, Witz und hintergründigen Gedankenwelten. "Simons Gedichte sind als lyrische Stories angelegt. Sie haben alle einen Inhalt, der sich sogar nacherzählen lässt. Aber das lyrisch Unsagbare lauert zwischen den Zeilen und in jenen Zeilenabbrüchen, die immer dann auftauchen, wenn man glaubt, etwas linear kapiert zu haben". (Helmut Schönauer, lesen.tibs.at)
- 2020
Eine humorvolle Hommage auf die Eigentümlichkeiten des Schweizer Volkscharakters. In 19 rasanten Vignetten offenbart Simon das Skurrile und bisweilen Abgründige hinter der Fassade des Alltäglichen. Mal augenzwinkernd, mal beissend ironisch, jedoch stets mit viel Sympathie und dem ihm eigenen unverwechselbaren Stil skizziert er liebevoll die Marotten seiner Landsleute. Vom Pfadfinder bis zur Diplomkauffrau, von der Fahrschülerin bis zum Bundesrat reicht die Bandbreite der Charaktere in dieser Sammlung von Heimatvignetten der unheimlichen Art.
- 2012
Anastasia ist ein Einzelkind und gewohnt, dass sie immer alles bekommt. Niemand mag sie, ausser ihre Freundin Tamara. Doch diese Freundschaft wird auf eine harte Probe gestellt, als Anastasia und Tamara sich in denselben Jungen verlieben: in Marc, der sich als Rapper Lil-p nennt. Als Marc sich für Tamara entscheidet, ist Anastasia stinksauer. Und wenn Anastasia stinksauer ist, dann ist bald die Hölle los!
- 2010
Spaziergänger Zbinden
- 185 Seiten
- 7 Lesestunden
Der hinreissende Monolog des 87-jährigen Lukas Zbinden: aneckender Altlehrer, liebeserfüllter Gatte, verzweifelnder Vater, anrührender Grossvater und eben leidenschaftlicher Spaziergänger. Er lebt jetzt verwitwet im Altersheim, flaniert herum, versinkt in Erinnerungen, sinniert über Gott und die Welt, kritisiert seine Umgebung und sich selbst, regt an – aber auch auf!
- 2005
Franz Obrist und MC der Dachs sind zurück. Mit fünfzehn Franken in der Tasche verlassen sie Bern und machen sich zu Fuss auf den Weg nach Zürich-Oerlikon, Österreich, warum nicht die Mongolei!«Sie sind kein schönes Tier, Herr Dachs.» «Schönheit ist ein innerer Wert, Herr Obrist.» Wer ist Franz Obrist, Held des ersten Romans «Franz oder warum Antilopen nebeneinander laufen» - oder, für unsere polnischen Freunde, «Franz, albo dlaczego antylopy biegna jedna obok drugiej» (Santorski, Warschau, 2005)? Ein Vagabund, ein Dieb, ein Taugenichts, vielsagend oberflächlich, grossherzig böse, manchmal diebisch, dann wieder vertrauenswürdig. Er beschwatzt Bauern, um eine Mahlzeit zu erhalten, er sucht Mäntel in Garderoben ab, um zu Geld zu kommen. Er führt Selbstgespräche, die als Diskussionen mit seinem Dachs getarnt sind. Er sieht den Morgentau und beobachtet Ameisen. Franz Obrist kann uns verblüffen - mit seiner Konventionslosigkeit, mit seinem ungestillten Sucherdrang. Ein Individualist ureigenster Prägung. Er sitzt in einem Café in Innsbruck, in Ljubliana und träumt - vielleicht von der Mongolei, vielleicht vom Glück und wie es ohne unnötige Anstrengung zu erreichen ist, vielleicht von Venezuela Lüthi...«Ich möchte so wenig besitzen, dass ich morgen mit zwei Koffern weggehen könnte.»
