Eine Frau, ein Mann und ein Hund, das sind die Hauptfiguren des Romans „Du hast meine Leere gefüllt“, einer satirischen Darstellung der modernen Gesellschaft. Die Georgierin Sophie Gabaschwili, warmherzig, etwas naiv und gebildet, ist eine von den vielen extremen Hundeliebhabern, die sich oft benehmen, als gäbe es auf der Welt nichts anderes als ihren Hund. Eigentlich ist Sophie ein einsamer Mensch, und Chicco ihr Ersatzkind. Chiccos Alltag ist der eines modernen Hund, der den Platz einnimmt, der in einer traditionellen Familie den Kindern zukommt. Sophie ist so beschäftigt mit Chicco, dass sie kaum mehr etwas anderes sieht. Auf wie viele Hundebesitzer in unserer Gesellschaft mag das wohl zutreffen? Erst als Volker in ihr Leben tritt, erkennt sie, dass es mehr gibt als ihren Hund. Auch Volker ist recht gebildet, jedoch ein Zyniker, seine Familie steht bei ihm über allem. Er ist für sie wie ein Spiegel, durch den sie sich selbst und ihre Beziehung zu Chicco betrachtet. Auch ihr zweites Buch ist ein gefühlvolles Werk, komisch, ironisch, satirisch erzählt Doreulli von Sophies Erziehungsabenteuern.
Ekaterine Doreulli Bücher


Im Juli 2015 kommt Ekaterine Doreulli für mehrere Monate in die Gießener Erstaufnahmeeinrichtung. Dort fragt sie ihre Zimmergenossinnen, was Deutschland für sie bedeutet, und hält ihre berührenden Geschichten fest. So entsteht eine lebendig-bunte Bilderfolge, deren Leitmotiv die Hoffnung auf eine bessere Zukunft ist. Ekaterine erzählt von Flüchtlingen, vorwiegend Frauen, die mit ihr im Camp wohnen. Sie entfaltet den Lager-Alltag, die Fluchtgeschichten und Asylgründe, sowie die Erwartungen, Ängste und Träume dieser Frauen aus Tschetschenien, Syrien, der Ukraine, Armenien, Somalia, Eritrea, Albanien, Serbien und dem Iran. Viele haben Tragödien erlebt, einige kommen aus undurchsichtigen Gründen. Doch sie alle teilen die Hoffnung auf eine sichere Zukunft, die ihnen den Mut gab, die gefährliche Reise nach Deutschland zu wagen. Für sie ist Deutschland das Land der Träume, Chancen und Neuanfänge. Wladimir sagt: „Deutschland ist gut. Bald verlassen Sie das Camp und erleben das richtige Deutschland.“ Heute weiß die Autorin, dass er recht hat: Deutschland bietet viele Möglichkeiten. Es hat ihr persönlich etwas sehr Wichtiges geschenkt: Deutsche Ärzte retteten das Leben ihres kleinen Neffen.