Die Besetzung des Aufsichtsrates zur Erfüllung guter Corporate Governance ist eine erhebliche Herausforderung. Die Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex hat sich vor jeder Kodex-Neufassung mit den Kriterien für die Zusammensetzung der Aufsichtsräte deutscher Aktiengesellschaften beschäftigt. Neben der erforderlichen Qualifikation der Mitglieder gewinnen insbesondere die Unabhängigkeit und die Diversität der Besetzung an Bedeutung. Diese Arbeit untersucht, wie diese Merkmale zu verstehen sind, wie sie zur Verbesserung der Corporate-Governance-Grundsätze beitragen können und welche Anstrengungen auf Kodex-Ebene erstrebenswert sind. Ziel ist es, einen Kompromiss zwischen unternehmerischer Entscheidungsfreiheit bei Personalentscheidungen und notwendigen Regelungen zur Umsetzung von Corporate-Governance-Grundsätzen zu finden. Der Abschnitt zur Unabhängigkeit betrachtet nicht nur die Unabhängigkeit der Aufsichtsratsmitglieder vom Vorstand, sondern auch die Unabhängigkeit von kontrollierenden Aktionären oder externen Interessenträgern. Im Hinblick auf Diversität wird das Potenzial einer heterogenen Aufsichtsratsbesetzung untersucht, und es werden Regelungsansätze für verschiedene Unternehmensstrukturen erarbeitet. Dabei wird neben der rechtspolitischen Berücksichtigung von Frauen auch die Internationalität der Aufsichtsorgane betrachtet.
Caspar Conzen Bücher
