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Florian Bassani

    Gregorio Ballabene's Forty-eight-part Mass for Twelve Choirs (1772)
    Ein Gesangstraktat als Schlüssel zu Froberger
    Kunstgesang um 1800
    • Kunstgesang um 1800

      • 259 Seiten
      • 10 Lesestunden

      Um 1800 war der kunstvolle Gesangsvortrag ein zentrales Thema, das die sängerische Meisterschaft der Bach-Söhne, Haydns, Mozarts, Beethovens und Schuberts prägte. Die gestalterischen Konventionen und ästhetischen Ideale dieser Zeit, insbesondere im deutschen Sprachraum, sind oft wenig erforscht, obwohl das vokale Solorepertoire heute eine bedeutende Rolle im klassischen Musikbetrieb spielt. Die vorliegende Studie richtet sich an Sänger, Wissenschaftler, Musikliebhaber und Profis und untersucht anschauliche Gesangslehren dieser Epoche. Sie beleuchtet, wie zeitgenössische Pädagogen in ihren „instruktiven Ausgaben“ detaillierte, kommentierte Werkinterpretationen erstellten, die ein präzises Bild der Beziehung zwischen komponiertem Werk und künstlerischer Ausführung zeichnen. Diese „Aufführungstexte“ verdeutlichen die Verantwortung der Sänger für die klangliche Gestalt der Werke und bieten ein tiefes Verständnis der kunstgesanglichen Praxis. Die Erkenntnisse dieser Studie sind besonders aufschlussreich, da sie im Kontrast zu den heutigen Maßstäben stehen und die Komplexität und Tiefe des Gesangsvortrags in dieser Zeit hervorheben.

      Kunstgesang um 1800
    • Hätte Johann Jacob Froberger seine Claviermusik nicht primär für den eigenen Vortrag verfasst, sondern für eine breitere Spielerschaft, viele der Werke würden in der Niederschrift eine Unmenge konkreter Anweisungen zur künstlerischen Wiedergabe enthalten. So lautet die zentrale These dieser interpretationsgeschichtlichen Studie, die das oft skizzenartig anmutende Notenbild Froberger’scher Kompositionen hinterfragt. Mangels aussagekräftiger Quellen zur tasteninstrumentalen Praxis der Zeit werden erstmals Schriften zur sängerischen Melodiegestaltung als Vorlage und Vergleichsgegenstand herangezogen. Das Hauptaugenmerk ruht dabei auf einem überaus aufschlussreichen Lehrbuch zum Sologesang, Jean Millets „La Belle Methode ou L’art de bien chanter“ von 1666, einem aufführungspraktischen Dokument, das, im Kontext gesehen, heute geltende Begriffe von barocker Vortragskunst zur Diskussion stellt. Am Ende steht die verblüffende Erkenntnis, wonach im 17. Jahrhundert die gestalterische Einflussnahme und Mitverantwortung des Vortragenden bezüglich der klingenden Werkgestalt einen eminent hohen Stellenwert genoss, dem des Komponisten vergleichbar: ein Verständnis von musikalischer Künstlerschaft, das weit jenseits aktueller Konventionen anzusiedeln ist, auf sängerischem wie auf instrumentalem Gebiet.

      Ein Gesangstraktat als Schlüssel zu Froberger
    • Ballabene's Mass has remained completely unstudied until today, even though the score survives in prominent collections. This study offers, for the first time, a historical and analytical perspective on this overlooked manifestation of a very individual musical intelligence.

      Gregorio Ballabene's Forty-eight-part Mass for Twelve Choirs (1772)