Art Spiegelman, der mit ›Maus‹ einen modernen Klassiker schuf und als erster Comickünstler den Pulitzer-Preis erhielt, diskutiert in ›MetaMaus‹ die Entstehung seines Werkes. Er gewährt Einblicke in Gespräche mit seinem Vater und zeigt Skizzen, die die Entwicklung des berühmten Comic-Strips dokumentieren.
Art Spiegelman Reihenfolge der Bücher
Art Spiegelman ist ein Comiczeichner, Herausgeber und Verfechter des Comicmediums, der vor allem für seine mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnete Comic-Memoire bekannt ist. Seine Arbeit befasst sich häufig mit komplexen Themen und nutzt die einzigartige visuelle Kraft von Comics, um diese zu erforschen. Mit seiner Kunst versucht er, die Grenzen dessen zu erweitern, was in diesem Medium ausgedrückt werden kann. Sein Ansatz zeichnet sich durch Tiefe und Introspektion aus.







- 2012
- 2011
'Wer darüber nicht schweigen will, wovon er nicht sprechen kann, der muss es zeigen, indem er es zeichnet.' Die Welt In den vergangenen zehn Jahren haben sich drei globale Erschütterungen ereignet, die der Welt neue Einsichten abverlangen: 9/11, Finanzkrise, Fukushima. Die erste dieser drei Erschütterungen hat Art Spiegelman fassbar gemacht, indem er sich der Katastrophe, die ihn ganz unmittelbar selbst betraf, mit künstlerischen Mitteln gestellt hat: Am Tag, an dem die Flugzeuge in die Zwillingstürme einschlugen, raste er durch eine Stadt in Panik, um seinen neunjährigen Sohn aus der UN-Schule zu holen, von der er fürchtete, sie würde ein weiteres Anschlagsziel sein. In einem jahrelangen Ringen um sein inneres Gleichgewicht hat Art Spiegelman den Schrecken jenes Tages in Kästchen und Sprechblasen gebannt, die sich zu einer Graphic Novel ohnegleichen fügten. Es bedurfte eines außergewöhnlichen Geistes und einer außergewöhnlichen Begabung, um 9/11 auf diese Weise begreifbar machen: Im Schatten keiner Türme ist sowohl in seiner ästhetischen Qualität als auch in seiner gesellschaftlichen Aktualität ein Solitär.
- 2008
In »Breakdowns« zeichnet Art Spiegelman sein Selbstportrait als junger wilder Mann, der als Kind die bunten Heftchen über alles liebt und ständig Comics zeichnet. In San Francisco entdeckt er den Kreis um Robert Crumb die Subversion eines Genres: Die Underground-Comics lassen den American Dream in sarkastischen Sprechblasen explodieren. Spiegelman wird Dick Tracy und die Katzenjammer Kids auseinandernehmen, von den Kamerafahrten und schnellen Schnitten des Experimentalfilms lernen, bis er schließlich in expressionistischen Schabkartons vom Selbstmord seiner Mutter erzählt. So erlernt er, alles in die kleinen Boxen zu packen und dem Leser Sehfabriken zu schenken, und findet den Erzählrhythmus, mit dem er die Geschichte seiner Eltern, die beide Auschwitz überlebten, aufzeichnen kann: »Maus« entsteht, das Buch, das aus Kult Kunst werden ließ.
- 2003
„Art Spiegelman ist der George Grosz unserer Tage“ Henryk M. Broder im Tagesspiegel. „Küsse aus New York“ zeigt Spiegelmans provokante Arbeiten für den New Yorker. Nur bei uns. Art Spiegelman: bissig, aggressiv und spitze Feder. Der New Yorker: gut bürgerlich, kultiviert, blasée. Zehn Jahre lang hat Spiegelman („Maus“) für den New Yorker Titelbilder entworfen. Der „zur Zeit bedeutendste amerikanische Comic-Künstler“ (Künstlerkollege ATAK in Das Magazin) wurde angestellt, um zu provozieren. Meist gelang es ihm besser als erwartet. Zum Osterfest und Steuertermin zeichnet Spiegelman einen Osterhasen, der gekreuzigt auf einer Steuererklärung ausblutet. Es hagelt Proteste von der christlichen Rechten (der der heidnische Hase eigentlich egal sein sollte). Weltberühmt wurde Spiegelmans überraschender Bildkommentar zum 11.9.: Die World Trade Center-Türme ganz in schwarz vor schwarzem Hintergrund - diesmal ging Spiegelman das Thema zu nah. Seine Tochter Nadja ging auf der anderen Straßenseite vom WTC zur Schule, beide waren Augenzeugen als die Türme einstürzten. Die Titelbilder gibt es jetzt als Buch. Zusammen mit Entwürfen, Skizzen, abgelehnten Versionen und Kommentaren von Spiegelman selbst.
- 1997
Der neugierige kleine Hund verirrt sich bei der Kaninchenjagd im Wald. Er findet Unterschlupf bei einer Hexe ...
- 1995
Jazztime New York. Die Mafia versteckt den Alkohol und lässt die Puppen tanzen. Eine wilde Party, die in Joseph Moncure Marchs Geschichte zum Skandalerfolg wurde. 1994 entdeckte Art Spiegelman, der Schöpfer der »Maus«, die vergessene Erzählung neu und illustrierte sie mit 75 Bildern: Ein perfektes Gegenstück zum »Großen Gatsby« und eine »Wilde Party« des Comics.
- 1995
MAUS was the first half of the tale of survival of the author's parents, charting their desperate progress from prewar Poland Auschwitz. Here is the continuation, in which the father survives the camp and is at last reunited with his wife.
- 1991
Der Comic, der über Nacht die Geschichte veränderte. Das »Jahrhundertwerk« ( taz ) als zweibändige Ausgabe im Schuber Der wichtigste Comic-Klassiker unserer Zeit erscheint in einer hochwertigen Neuausgabe. Die Geschichte von »Maus« veränderte über Nacht die Geschichte des Comic Strips – aus Kult wurde Kunst. Berichtet wird die authentische Lebensgeschichte des polnischen Juden Wladek Spiegelman. In Queens, New York, schildert er seinem Sohn die Stationen seines Lebens: Polen und Auschwitz, Stockholm und New York, er erzählt von der Rettung und vom Fluch des Überlebens. Art Spiegelman hat diese Geschichte aufgezeichnet, indem er das Unaussprechliche Tieren in den Mund legt: Die Juden sind Mäuse, die Deutschen Katzen. »›Maus‹ ist ein Buch, das man nicht weglegen kann. Wenn diese Mäuse über die Liebe sprechen, ist man gerührt, wenn sie leiden, muss man weinen.« Umberto Eco »Wenn ein Zeichner den Nobelpreis verdient hätte, dann er: Art Spiegelman.« Welt am Sonntag »In jedem Rassismus mit seiner krassen Entgegensetzung von Gut und Böse steckt ein Comic-Strip.« Art Spiegelman