Afghanistan 2001-2021
Gewaltideologien und ein Hauch von offener Gesellschaft






Gewaltideologien und ein Hauch von offener Gesellschaft
Gespräche mit Abd al-abbr ar-Rif, Mohsen Kadivar, Hassan Yussefi Eshkevari und Arash Naraghi
Die Studie analysiert zwei zentrale Reformdiskurse in der modernen islamischen Welt, wobei der Fokus auf der Entwicklung neuer theologischer Ansätze und der kritischen Auseinandersetzung mit traditionellen Glaubensmustern liegt. Sie beleuchtet, wie diese Diskurse zur Erneuerung des islamischen Denkens beitragen und welche gesellschaftlichen und politischen Implikationen sie mit sich bringen. Durch die Untersuchung von Schlüsselthemen und -figuren wird ein tiefes Verständnis für die Herausforderungen und Chancen der islamischen Reformbewegungen vermittelt.
Die Beschäftigung mit dem Koran ist nicht nur ein zentrales Interesse muslimischer Gelehrsamkeit, sie ist auch wichtig, um die geistig-religiösen Hintergründe der verschiedenen - fundamentalistischen, liberalen, traditionellen oder modernen - Positionen im Islam zu verstehen. Dieser Band diskutiert texthermeneutische Zugänge aus verschiedenen Regionen des Islam - von der Türkei über Ägypten, Syrien, den Iran bis hin zu Indien. Die Beiträge konturieren die Koranexegese als eine Mix-and-Match-Hermeneutik, an der verschiedene Akteure mit unterschiedlichen Erkenntnisinteressen, methodischen Ansätzen und Lebenserfahrungen beteiligt sind. Auf diese Weise wird die Pluralität im islamischen Denken und Handeln als selbstverständlich erachtet und u. a. in den unterschiedlichen Zugängen zum Koran begründet.
Iranisch-religiöse Diskurse im postkolonialen Kontext
Ein klassisches Fach im Scheinwerferlicht der Politik und der Medien
Muss und kann die Islamwissenschaft dem Anspruch gerecht werden, auf jede Frage zum Islam und den Muslimen eine passende Antwort zu haben? Verstärkt nicht die Islamwissenschaft eher in der deutschen Öffentlichkeit verbreitete (Vor-)Urteile, als dass sie einen aufklärerischen und erklärenden Beitrag leisten könnte? Ist es der Islamwissenschaft überhaupt gelungen, sich von den Paradigmen des Orientalismus des 19. Jahrhunderts zu befreien? Der Sammelband zeigt ein ehemaliges »Orchideenfach«, das sich mit großen Erwartungen von Politik und Öffentlichkeit konfrontiert sieht und widerstreitende Antworten auf diese Herausforderung gibt.