Die Polis im Wandel
Ehrendekrete für eigene Bürger im Kontext der hellenistischen Polisgesellschaft
- 594 Seiten
- 21 Lesestunden
Der Kern der Monografie ist eine umfassende Analyse der hellenistischen Ehrendekrete für eigene Bürger. Die Studie betrachtet die einzelnen Beschlüsse, gegliedert nach Städten, Regionen und thematischen Kriterien, als eigenständige Texte. Durch die detaillierte Analyse von Inhalt und Aussageabsicht werden neue Einsichten in das Selbstverständnis und Wertesystem der hellenistischen Städte gewonnen. Der breite geografische Ansatz und der lange Zeitrahmen der Untersuchung ermöglichen es, die Entwicklung von frühhellenistischen Polisdemokratien zu kaiserzeitlichen Honoratiorenregimen nachzuvollziehen. Die dauerhafte Publikation der Beschlüsse wird als zeitlich begrenztes Krisenphänomen zur Selbstvergewisserung und Außendarstellung der Städte interpretiert. Die Studie geht zudem neue Wege in der Analyse der literarischen Qualität der Inschriften, die einen wichtigen Teil der hellenistischen Rhetorik darstellen. Die ursprüngliche Konzeption der Beschlüsse war auf mündliche Vorträge in der Volksversammlung ausgerichtet. Eine genaue Analyse von Sprache und Stil, einschließlich rhetorischer Mittel wie Ringkomposition und Leitmotivik, ermöglicht vertiefte Einblicke in Inhalt und Aussageintention der Beschlüsse aus einem anderen Blickwinkel.
