Erwerbsminderung ist ein grundlegendes Lebensrisiko, das jeden in jeder Lebensphase treffen kann. Seit über 125 Jahren ist die gesetzliche Rentenversicherung die Hauptstütze zur Absicherung des Armutsrisikos bei Erwerbsminderung. Die Rentenreform 2001 hat die Absicherung radikal umgestaltet: Die Unterscheidung zwischen Berufsunfähigkeits- und Erwerbsunfähigkeitsrente wurde durch eine einheitliche Rente wegen Erwerbsminderung ersetzt, wobei der Berufsschutz weitgehend abgeschafft wurde. Marco Tempel untersucht, ob eine ergänzende private Absicherung neben der gesetzlichen Absicherung existenziell ist und ob sie ausreichenden Schutz bietet. Seine Analyse zielt darauf ab, Erkenntnisse über die finanziellen Entwicklungen für Versicherte im Leistungsfall, deren Absicherungsmöglichkeiten und ihr Verhalten bezüglich privater Absicherung des Berufsschutzes seit der Reform zu gewinnen. Durch Studien und statistische Auswertungen zeigt er die sozioökonomische Situation von Erwerbsgeminderten und besonders betroffenen Gruppen auf. Umfangreiche Modellrechnungen verdeutlichen, inwieweit Veränderungen in der Leistungshöhe durch rentenrechtliche und soziodemografische Faktoren bedingt sind. Zudem untersucht Tempel die Möglichkeiten der ergänzenden Vorsorge und das Verhalten von Akteuren wie Rentenversicherungsträgern, Politik, privaten Versicherern und Versicherten, einschließlich der Probleme, die vor Vertragsabschlüssen auftreten können.
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