Die Flüchtlingskrise von 2015 war nicht nur eine humanitäre Herausforderung, sondern auch der Ausgangspunkt einer tiefgreifenden Medien- und Politikkrise in Deutschland. Durch fehlerhafte Darstellungen, Verzerrungen und ideologische Einflussnahme wurden die Deutschen in die Irre geführt. Die tendenziöse Polit-PR-Show des „Willkommenssommer“ 2015 führte zu einer abrupten Wende, besonders nach den Ereignissen der Kölner Silvesternacht, die einen Rechtsruck auslösten, wie ihn die Bundesrepublik zuvor nicht erlebt hatte. Die Bevölkerung wurde mit Narrativen über „kriminelle Flüchtlinge“ und „besorgte Bürger“ konfrontiert, während die Politik ein „Kartell des Schweigens“ bildete und die europäische Abschottung als alternativlos darstellte. Diese Erzählungen offenbaren die Schwächen der deutschen Medienkultur, die sich durch Orientierungslosigkeit und Hysterie auszeichnet. Gleichzeitig reagierte die Bundesregierung mit einem Fokus auf Terrorabwehr und Grenzsicherung, anstatt sich den tatsächlichen Problemen des Landes zu widmen. David Goeßmann zeigt in seinem investigativen Werk auf, wie schnell gegensätzliche mediale Konstruktionen von Humanität und Notlage von der Politik übernommen wurden. Am Anfang standen die Flüchtlinge – am Ende steht eine beschädigte Demokratie.
David Goeßmann Bücher



Der Kampf um globale Gerechtigkeit
Gespräche mit Noam Chomsky, Vandana Shiva, Immanuel Wallerstein, Amy Goodman u.a.
2009 gründeten David Goeßmann und Fabian Scheidler den unabhängigen Internet-TV-Sender Kontext TV. Seitdem haben sie in ihren Sendungen immer wieder Hintergründe ausgeleuchtet zu drängenden Gegenwarts- und Zukunftsthemen wie Klimawandel, Krieg und Frieden, Finanzkrise, soziale Gerechtigkeit und Migration einer breiten Öffentlichkeit zu vermitteln. Im Laufe der Jahre gelang es ihnen, viele prominente kritische Stimmen aus dem In- und Ausland vor die Kamera zu bekommen und mit ihnen über die sich zuspitzenden globalen Krisen zu sprechen – und über mögliche Auswege für eine Welt, die immer näher an den Abgrund gerückt wird. Im Buch „Der Kampf um globale Gerechtigkeit“ kann man nun erstmals die wichtigsten Gespräche aus zehn Jahren engagiertem und tiefgehendem Journalismus nachlesen.