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Benjamin Will

    Decor und Memoria - späthellenistische mythologische Gruppen als Teil der römischen Idealplastik
    • Visuelle Wiederholungen und Varianzen sind zentrale Phänomene der materiellen Kultur antiker Gesellschaften, insbesondere in den bildenden Künsten der römischen Kaiserzeit. Diese Formen der Analogie und Diskrepanz stehen im Fokus archäologischer Forschung und werden oft durch den Gegensatz zwischen schöpferischem Original und banalen Kopien erklärt. In der wissenschaftlichen Auseinandersetzung werden Bildwerke häufig als Träger eines entmaterialisierten Ursprungs betrachtet, was ihre zukünftigen Auswüchse konzeptuell einschränkt. Um dieser Starrheit zu entkommen und den visuellen Reichtum sowie die kulturellen Leistungen angemessen zu würdigen, wird eine neue wissenschaftliche Kategorie etabliert: der Korpus des Wissens. Dieser Korpus vereint das Decor und die Memoria, entwickelt aus späthellenistischen Schriftquellen. Das Decor ist an die modernen Gegebenheiten des jeweiligen Kontexts gebunden, während die Memoria der Vergangenheit dient. Der Korpus manifestiert beide Elemente und verknüpft sie mit ihren Kontexten in einer netzwerkartigen Struktur. Unter dieser Prämisse werden die Replikenreihen des Pasquino, der Satyr-Hermaphrodit-Gruppen und der Dornauszieher untersucht. Der Zugang zu diesen Kunstwerken und ihren Repliken zeigt, dass der Korpus des Wissens in der Lage ist, diverse Befunde adäquat zu erfassen und den Monumenten einen Teil ihrer einstigen Bedeutung zurückzugeben.

      Decor und Memoria - späthellenistische mythologische Gruppen als Teil der römischen Idealplastik