VITTORIA COLONNA
- 36 Seiten
- 2 Lesestunden
Die Kulturfibel bietet einen einzigartigen Einblick in die Welt des Bed & Breakfasts als Ort der Menschlichkeit in einer globalisierten Zeit. Verfasst von einer erfahrenen B&B-Lady und Literatin, lädt das Buch die Leser ein, die besonderen Erfahrungen und die herzliche Atmosphäre eines B&B selbst zu erleben. Es thematisiert die Werte der Gastfreundschaft und des menschlichen Miteinanders und vermittelt ein Gefühl von Gemeinschaft und Zugehörigkeit.
Das Wunder ihrer Lebendigkeit
Was mich, angepasste "Brave-New-World'erin" in meiner zehnjährigen Symbiose mit Vittoria Colonna, in der ich sie nun schon forschend im Dunkel der Geschichte zu erhellen suche, an diesem weiblichen Genie der italienischen Renaissance so sehr faszinierte, dass ich ihr obsessiv verfiel, ist das Wunder ihrer unvergänglichen geistigen Lebendigkeit, die in allen Bereichen ihres Lebens, vor allem in ihrer Dichtung in intensiven Momenten ihres Seins aus einer tief menschlichen, zeitlosen Authentizität aufleuchtet und in ihr unbändige Aufbruchslust zu weiblicher Selbstbestimmung auslöste. Ihre unvergängliche Lebendigkeit überbrückt spielend ein halbes Millennium, das uns zeitlich trennt, und schafft eine intensive persönliche Nähe, so dass mir die geistige Auseinandersetzung mit dieser genialen Renaissancefrau größere Erfüllung schenkt als die Gespräche mit meinesgleichen und nicht nur das: In meinem zehnjährigen Umgang mit Vittoria Colonna wurde mir klar, wie sehr in den folgenden vier Jahrhunderten männlicher Fortschritt weiblichen Rückschritt bedeutete, dass sich aber in meiner Symbiose mit dieser authentischen Frau mein degeneriertes weibliches Bewusstsein dank ihrer größeren Komplexität regenerierte und sie mit ihrem weiblichen Selbstbewusstsein mir Auftrieb gab für ein eigenständigeres weibliches Leben. So kam mir die Idee, das Wunder ihrer Lebendigkeit in den Mittelpunkt eines zweiten Buches über Vittoria Colonna zu stellen. In diesem gewagten Unterfangen fühle ich mich durch Michelangelo bestärkt, den sie ebenfalls mit ihrer geistigen Vitalität bezauberte, so dass er in spontanen, innigen Zeichnungen die außergewöhnliche geistig-seelische Dynamik seiner geliebten Marchesa extrovertierte.
Diese sieben email-ähnlichen Briefe, zwei von Michelangelo und fünf von Vittoria Colonna, begleiteten ihre Besuche des Künstlers in Rom, als er in den Jahren 1541/2 das Fresko des Jüngsten Gerichts in der Cappella Sistina schuf und 1542/3 das Fresko der Bekehrung des Heiligen Paulus in der Cappella Paolina im Vatikan. während die beiden Freunde über die Fresken an den Orten ihrer Entstehung diskutierten, reservierten sie ihre Briefe ihrer persönlichen Beziehung und scheuten auch nicht davor zurück, sich gegenseitig die Meinung zu sagen, wobei die beiden Briefe Michelangelos offenbaren, wie unwiderstehlich er sich in ihre Nähe getrieben fühlte. In seinem sechzigsten Lebensjahr hatte sich Michelangelo so intensiv wie ein Zwanzigjähriger in Vittoria Colonna verliebt. „ Innerlich glühend, Zuflucht unter ihren Wimpern suchend, im Paradies ihrer Augen,“ erfand er findig Vorwände für Besuche in ihrem Haus. Aber Sie zu sehen, war auch eine künstlerische Notwendigkeit für ihn als Künstler, weil er vor allem in den Jahren 1525 bis 1543 individualisierende, vielleicht seine innigsten Zeichnungen von Vittoria schuf, die man dem Schöpfer kolossaler Männlichkeit nicht zugetraut hätte. In haarfeinen Strichen gab er Vittorias Gesichtszüge wieder, sogar den winzigen, androgynen Hügel an ihrer Nasenwurzel. Bis heute wurdenMichelangelos individualisierende Zeichnungen, die er von Vittoria Colonna schuf, von Kunsthistorikern mit Michelangelos sogenannten Teste Divine, vergrößerten modellhaften Frauenköpfen, die Michelangelo zu Unterrichtszwecken verwandte, in einen Topf geworfen. Michelangelo, der Vittoria Colonna in seiner Dichtung idealisierte, erhoffte sich von ihr Vergeistigung seiner seiner Kunst und wählte sie darum als seine Mentorin, vielleicht zum Nachteil seiner Kunst, weil seine übereifrige Muse seine Gemälde mit komplexen Inhalten und kaum zu visualisierenden erzählenden narrativen Substraten überfrachtete.
Nach einer wissenschaftlich historischen Biographie über Vittoria Colonna und einer belletristischen Biographie mit dem Titel „Shakespeares Verschollene Schwester“ setzt sich diese erste (!) systematische Untersuchung der relevanten Themenbereiche ihrer Dichtung das Ziel, Authentisches, das die Dichterin meist auf der Metaebene ihrer Sonette poetologisch andeutet, in text-zentrierten Einzelinterpretationen ihrer Sonette zu eruieren, unter Einbeziehung des bei Frauen immer bedeutsamen biographischen Zusammenhangs, der Historizität der Renaissance Fürstin und ihrer geistigen Ausrichtung sowohl an der Reformation wie am Renaissance-Humanismus, ohne die es keinen adäquaten Zugang zu Werk und Person der Vittoria Colonna geben kann, um diese herausragende weibliche Persönlichkeit der italienischen Renaissance in ihrer geistigen Komplexität zur Entfaltung zu bringen, statt sie als „sklavische“ Nachahmerin ihres, zwei Jahrhunderte vor ihr verstorbenen, Dichter Vaters Petrarka und als „säkularisierte Nonne “ der italienischen Reformation zu einem Schemen ihrer selbst verkümmern zu lassen, was leider bis heute geschah.
Experience the vibrant life of Vittoria Colonna, a remarkable female genius of the Italian Renaissance. This book brings her character and contributions to life, highlighting her influence and the cultural context of her time. Through vivid storytelling, readers will gain insight into her artistic achievements and the challenges she faced as a woman in a male-dominated society.
Focusing on the sonnets, letters, and prose of Vittoria Colonna, this biography offers a thorough exploration of her life and influence. It delves into her relationships with contemporary thinkers and artists, providing insights into her contributions to literature and culture during her time. This comprehensive approach highlights her significance as a poet and intellectual, making it a valuable resource for understanding Colonna's legacy.
This reflection on Vittoria Colonna, a female genius of the Renaissance, highlights her vibrant personality and authentic poetry, which resonate across time. The author finds more connection with Colonna than with contemporary society, noting that her complexity inspires personal regeneration. Michelangelo's admiration for her inner dynamism is also emphasized.
This work presents the first systematic analysis of the macrothemes in Vittoria Colonna's poetry, featuring original Italian sonnets and English translations. It explores her as a key figure of Renaissance humanism, emphasizing her unique female authenticity and complex identity, rather than reducing her to simplistic labels.
Vittoria Colonna stands out as a unique godseeker, with her Rime Spirituali reflecting her timeless humanity. A more anthropological approach reveals her spiritual and intellectual poetry, focusing on her inner journey rather than mystic fulfillment. Colonna invites readers into an intimate dialogue, embodying Renaissance Humanism.