Persuasion ist ein zentraler kommunikativer Faktor, insbesondere in der massenmedialen Kommunikation, die auf Reaktionen abzielt. Diese Arbeit untersucht einen spezifischen Typus persuasiver Texte: die Internetselbstdarstellung von Kinderhilfefonds in Russland, die darauf abzielt, Leser zu Spenden zu bewegen. Der Begriff Persuasion wird um nicht-sprachliche Modi erweitert, sodass er sowohl sprachliche als auch visuelle und gestalterische Elemente der hypertextuellen Struktur von Internetauftritten umfasst. Aufgrund der Komplexität des Themas nutzt die Verfasserin mehrere methodische Ansätze: deduktiv und empirisch-induktiv. Es werden diskursive Merkmale identifiziert, die persuasive Effekte erzielen können. Die Ergebnisse zeigen, dass für die persuasiven Texte zwei zentrale Strategien entscheidend sind. Die erste, die als Persuasionsstrategie der positiven Selbstdarstellung definiert wird, zielt darauf ab, sich vorteilhaft darzustellen und die Einstellungen sowie Handlungen der Internetbesucher zu beeinflussen. Die zweite Strategie, die als Persuasionsstrategie der Kontaktanbahnung und -aufrechterhaltung bezeichnet wird, fokussiert darauf, alle Anspruchsgruppen einer Organisation einzubeziehen und nachhaltige Beziehungen zu (potentiellen) Förderern aufzubauen. Diese Strategien basieren auf den Wirkungsfaktoren der Persuasion: „Glaubwürdigkeit des Kommunikators“, „Argumentation“ und „Emotionalisierung des Rezipienten“.
