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Roberto Schwarz

    Roberto Schwarz ist ein brasilianischer Literaturkritiker und emeritierter Professor für Literaturtheorie. Als einer der bedeutendsten Fortführer von Antonio Candidos kritischer Arbeit verfasste er Studien über Machado de Assis, die zu den repräsentativsten im kritischen Echo des Autors von 'Die posthumen Memoiren des Brás Cubas' zählen. Seine Analysen beleuchten die tiefen sozialen und kulturellen Kontexte der brasilianischen Literatur.

    Ein Meister an der Peripherie des Kapitalismus
    • 2023

      Ein Meister an der Peripherie des Kapitalismus ist das erste ins Deutsche übersetzte Werk des Literatur- und Kulturkritikers Roberto Schwarz. In dieser 1990 auf Portugiesisch erschienenen Studie analysiert Schwarz den Roman Postume Memoiren des Brás Cubas (1880) von Machado de Assis (Rio de Janeiro, 1839–1908), einer zentralen Figur der lateinamerikanischen Literatur. Scharfsinnig zeigt Schwarz auf, dass der Roman weder brasilianische Besonderheit noch universale Seelennot ausdrückt. Gemäß den Paradigmen der kritischen Theorie steht die Überzeugung im Mittelpunkt von Schwarzʼ methodisch-konzeptuellen Innovationen, dass sich der soziale Gehalt im literarischen Werk als herausgearbeitete Form erschließen lässt. Anhand einer ausführlichen Textanalyse erhellt Schwarz den modernen Erzählstil Machados als Stil des Sklavenhalters: Wankelmütigkeit, Ironie und Kultiviertheit strukturieren den Roman nicht nur erzählerisch und diskursiv. Sie werden mit einem Klassenbewusstsein verbunden, das sowohl von den bestehenden patriarchalen und kolonialen Verhältnissen als auch von den bürgerlichen Lebensformen profitiert. Schwarzʼ maßgebliche Lektüre gilt als Vorbild für all jene, die sich im Feld der kritischen Kulturgeschichte bewegen.

      Ein Meister an der Peripherie des Kapitalismus