Am Markt erzielen Pferde teilweise hohe Kaufpreise. Im Kaufrecht sind sie rechtlich einer industriell gefertigten Sache gleichgestellt, weisen jedoch individuelle Eigenschaften auf und unterliegen einem ständigen Wandel, der auch vom Verhalten des Eigentümers abhängt. Zudem besteht ein erhebliches Verletzungsrisiko. Diese Arbeit behandelt zunächst in einem historischen Überblick die komplexe Feststellung eines Mangels bei Pferden. Es wird untersucht, wann ein Pferd den vereinbarten Ausbildungsstand erfüllt und ob ein Mangel vorliegt, wenn eine körperliche Anomalie zum Zeitpunkt des Gefahrübergangs noch nicht wirkt, jedoch potenziell die Leistungsfähigkeit beeinträchtigen könnte. Außerdem wird die übliche Beschaffenheit eines Pferdes thematisiert. Im Anschluss werden Beweisfragen, Nacherfüllung, Verjährung und Gewährleistungsausschluss behandelt. Da der Pferdekauf oft eine tierärztliche Begutachtung umfasst, wird im dritten Teil auf Ansprüche bei fehlerhaften Kaufuntersuchungen eingegangen, insbesondere auf die Ansprüche der Vertragspartei, die den Tierarzt nicht beauftragt hat. Die Autorin beleuchtet auch die Rechtslage vor dem 01.01.2022 und diskutiert, inwiefern die Ergebnisse auf die neue Rechtslage übertragbar sind.
