Christine Köppert Bücher


Entfalten und Entdecken
Zur Verbindung von Imagination und Explikation im Literaturunterricht
„Handlungs- und produktionsorientierter Literaturunterricht“ ist ein aktueller, wenn auch umstrittener Ansatz der Literaturdidaktik, der den kreativen Umgang mit literarischen Texten in den Mittelpunkt stellt. Hierbei stehen schreibende, szenische oder zeichnerische Gestaltungen im Vordergrund, durch die Schülerinnen und Schüler als literarisch Mitschaffende erfahren und diese Erfahrungen in die Deutung von Literatur einbringen. Christine Köppert entwickelt ein eigenes Modell der literarischen Interpretation, das den herkömmlichen Umgang mit produktiv-handelnden Methoden umkehrt. Diese Methoden werden als Techniken zur Entfaltung von Imagination und primärer Textdeutung vor der literarischen Analyse eingesetzt. Das Sprechen über Literatur resultiert aus einem aktiven, „fiktionsintern“ orientierten Umgang mit dem Text, was zu einem fruchtbaren Wechselspiel von literarischer Imagination und Explikation führt. Anhand verschiedener Unterrichtsbeispiele zeigt die Autorin, wie produktiv-handelnde Textumsetzungen den Innenhorizont fiktiver literarischer Welten aktualisieren und die Metawerte des literarischen Analysegesprächs bereichern können. Der Ansatz wird durch fachwissenschaftliche und fachdidaktische Argumentation unterstützt und mündet in eine theoretische Auseinandersetzung mit dem Begriff der Imagination bzw. Phantasie.