Gottesverständigung: Eine kommunikative Religionstheologie
- 272 Seiten
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Geschichtliche Befunde, gesellschaftliche Analysen, rechtliche Perspektiven
Religionen haben neue offentliche Aufmerksamkeit gewonnen, weil sie in modernen Gesellschaften als Chance fur Solidaritat wie auch als Risiko fur den Zusammenhalt gelten. An der Universitat Luzern untersuchen Wissenschaftler im Forschungsschwerpunkt "Religion und gesellschaftliche Integration in Europa" (REGIE) mit einem interdisziplinaren Zugang die Auswirkungen und Zusammenhange. Ein erster Kongress vom Juni 2012 diente der Erhebung des aktuellen Diskussionsstandes, den der Band dokumentiert: Es geht um die Integrationsleistung von Religion, um die integrative Wirkung religioser Traditionen, Integrationskonflikte innerhalb von Gemeinwesen und um Aspekte des Rechts.
Theoretische und empirische Befunde
Religionen konnen sowohl eine Ressource als auch ein Hindernis gesellschaftlicher Teilhabe und Integration darstellen. Welche sozialen Kontexte und Rahmenbedingungen Integrationspotenziale von Religion und Religionen ermoglichen und fordern, steht im Fokus der systematischen, historischen und empirischen Studien. Es geht um die Beitrage, die religiose Gruppen und Gemeinschaften zur inividuellen wie kollektiven Integration in die Gesellschaft, zur Zivilgesellschaft sowie zum gesellschaftlichen Zusammenhalt beizusteuern vermogen. Dabei wird herausgestellt, dass Religion in die Offentlichkeit gehort und offentliche Religionen die gesellschaftliche Integration erleichtern, ferner, dass religiose Gemeinschaften Integrationsprozesse von Immigranten unterstutzen konnen, dass selbst im Kontext starker Marginalisierung religiose Gemeinschaften ihren Mitgliedern einen sicheren Ruckzugsort boten und bieten, welcher zur Voraussetzung fur gesellschaftliche Integration werden konnte und kann. Zudem wird in einer empirischen Studie belegt, dass religiose Praxis zu zivilgesellschaftlichem Engagement motiviert und sich damit positiv auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt auswirkt.
Der dritte Band der Ergebnisse von REGIE liefert eine interdisziplinäre Bestandsaufnahme zu Fragen von Identitäten und Religion und den daraus resultierenden Konflikten in Gegenwart und jüngerer Vergangenheit. Wie hängt Religion mit den wieder erstarkenden kollektiven Identitäten zusammen? Unter anderem werden hierzu Erkenntnisse aus einer breit angelegten empirischen Sekundäranalyse von Daten zur Religionszugehörigkeit vorgelegt. Zudem wird nach den Konsequenzen gefragt, die sich aus der primären Ursächlichkeit von Migration ergeben: Wie verschiebt sich die Selbstidentifizierung zwischen erster und zweiter Migrationsgeneration? Welches sind die Leistungen organisierter religiöser Migrantengemeinschaften im Integrationsgeschehen? Ins Blickfeld gerät dabei schliesslich das Religionsverständnis selbst: Die Diskussion erfolgt zwischen dem Verständnis einer fluiden Religiosität und rigidem bzw. fundamentalistischem Verstehen von Religion.
Das Thema Ästhetik wird nicht nur in der Philosophie und den Kulturwissenschaften ausgiebig diskutiert. Auch in der christlichen Theologie wird die Ästhetik des Göttlichen, so etwa die Beziehung von Bild, Musik und Medialität, von Sakrament und Präsenz, zunehmend thematisiert. Mit Beiträgen von Alex Stock, Reinhard Hoeps, Pierangelo Sequeri, Wolfgang Müller, Stephan Winter, Gerhard Larcher, Meyer zu Schlochtern.
Zeit geht uns alle an. Sie vergeht, zerrinnt, rast oder ruht. Zeit wird erlebt und gestaltet. Zeit gibt zu denken. Die biblische Botschaft hat einen Zeitkern, ist Ansage und Zusage. „Die Zeit ist erfüllt“, lautet einer ihrer Kernätze. In den Beiträgen dieses Bandes stehen Fragen nach Anfang und Ende der Zeit zur Debatte. Aus dem Blickwinkel von Philosophie und Physik, der systematischen sowie der praktischen Theologie kommen Konzeptionen von Zeit und Ewigkeit zur Sprache, Versprechen und Verwandlung, Lebenszeit und Endzeit. Ein faszinierender interdisziplinärer Diskurs.
Ein theologischer Diskurs mit Jürgen Habermas