Das ruhige Leben eines somalischen Paares in Oslo wird durch die Ankunft der Witwe ihres Sohnes und deren Kinder unwiderruflich verändert. Ein wichtiger Roman über Familie, Politik und Gewalt von einem der bedeutendsten zeitgenössischen Schriftsteller Afrikas. Seit Jahrzehnten leben Gacalo und Mugdi in Oslo, wo sie ein ruhiges und weitgehend assimiliertes Leben geführt und ihre zwei Kinder großgezogen haben. Doch nachdem ihr geliebter Sohn Dhaqaneh sich den Dschihadisten in Somalia angeschlossen hat und bei einem Selbstmordattentat ums Leben gekommen ist, gerät ihre Welt aus den Fugen. Schweren Herzens bieten sie seiner somalischen Familie an, nach Oslo zu kommen. Als sich aber ihre Schwiegertochter immer mehr in die Religion vertieft, während ihre Kinder sich nach den Freiheiten ihrer neuen Heimat sehnen, gibt es einen Bruch in der Familie, der ihrer aller Leben unwiderruflich verändern wird. Vor dem Hintergrund realer Ereignisse erzählt Nuruddin Farah eine provokative und umwerfende Geschichte von Liebe, Loyalität und nationaler Identität, die uns die Frage stellt, ob es je möglich ist, einem Erbe der Gewalt zu entkommen – und wenn ja, zu welchem Preis.
Nuruddin Farah Reihenfolge der Bücher
Nuruddin Farah ist ein gefeierter somalischer Romanautor, dessen Werke zu den größten zeitgenössischen Schriftstellern weltweit zählen. Seine Prosa befasst sich tiefgründig mit der menschlichen Psyche und gesellschaftlichen Konflikten und hat internationale Anerkennung gefunden. Farah erforscht meisterhaft Themen wie Identität, Exil und politische Unterdrückung und verwebt sie in einen Erzählstil, der sowohl unverwechselbar als auch tiefgründig ist. Seine Fähigkeit, die Komplexität menschlicher Erfahrungen einzufangen, festigt seine Position als bedeutende Stimme in der modernen Literatur.






- 2020
- 2016
Jenes andere Leben
Roman
Als Bella vom gewaltsamen Tod ihres Bruders Aar bei einem terroristischen Anschlag in Mogadischu erfährt, bricht die erfolgsverwöhnte Modefotografin umgehend auf, um sich der halbwüchsigen Kinder des Bruders anzunehmen. In Nairobi, wo Aar mit den Kindern lebte, übernimmt sie tatkräftig die Verantwortung, denn Valerie, die Mutter der Kinder, hat die Familie bereits vor Jahren verlassen, um mit einer anderen Frau ein neues Leben zu beginnen. Jetzt aber erhebt sie ihre eigenen Ansprüche, und zwischen den Frauen entspinnt sich ein gnadenloser Machtkampf … In seinem neuen großen Roman erzählt der Nobelpreiskandidat Nuruddin Farah das bewegende Schicksal einer Familie in Zeiten des politischen und gesellschaftlichen Umbruchs.
- 2013
Gekapert
Roman
Mit »Gekapert« vollendet der große afrikanische Erzähler Nuruddin Farah den Romanzyklus über seine Heimat Somalia. Er zeichnet ein tief bewegendes und bestürzendes Bild eines zerrissenen Landes. Jebleeh, der seit Jahren in Amerika lebt, kehrt für einen Besuch in seine Heimatstadt zurück, begleitet von seinem Schwiegersohn Malik, einem Journalisten, der über die Unruhen in der Region schreiben will. Im Jahr 2006 ist Mogadischu vom Bürgerkrieg gezeichnet, die Stimmung beklemmend. Das Chaos einer von Warlords besetzten Stadt, das Jebleeh von seinem letzten Besuch erinnert, ist nun einer unheimlichen Ruhe gewichen, die von den allgegenwärtigen peitschentragenden Männern in weißen Mänteln – den Schergen der islamistischen Organisation Al-Shabaab – noch verstärkt wird. Unterdessen landet Maliks Bruder Ahl auf der Suche nach seinem verschwundenen Sohn in Puntland, einer Region, die allgemein als Unterschlupf der Piraten bekannt ist. Und während die Somalier sich gegen die äthiopische Invasion wappnen, Piraten die Seewege verunsichern, werden die Brüder immer tiefer in die Wirren des Bürgerkriegs hineingezogen.
- 2009
Netze
Roman
Cambara, eine willensstarke Frau, beschließt, aus ihrer Wahlheimat Toronto in ihr Geburtsland Somalia zurückzukehren. Ihr geliebter Sohn ist durch die Unachtsamkeit ihres Mannes ums Leben gekommen, doch die Reise ist nicht nur eine Flucht: Cambara will das alte Anwesen ihrer Familie den Händen eines Warlords entreißen. Das Mogadischu, in das sie kommt, ist schwer gezeichnet vom Bürgerkrieg: Jugendliche mit automatischen Waffen patrouillieren die Straßen, Clan-Rivalitäten, Langeweile und das allgegenwärtige Kaat haben die einstmals lebendige Stadt im Griff, islamistische Gruppen nutzen die Lähmung, um Einfluß zu gewinnen. Doch nach und nach gelingt es Cambara, Verbündete zu gewinnen – Heldinnen der Vernunft in einer Welt der Zerstörung. Netze ist ein bestürzendes und zugleich hoffnungsvolles Buch mit einer unvergeßlichen Hauptfigur, deren persönliche Reise in die Vergangenheit ein Zeichen für eine bessere Zukunft setzt. Ein Roman über die Realitäten hinter dem Schlagwort vom »Zerfallenen Staat«.
- 2005
Links
Roman
»Einer der wichtigsten und innovativsten Schriftsteller Afrikas – wenn nicht der Welt.« The Independent Zwanzig Jahre hat der in Somalia geborene Jeebleh in New York im Exil gelebt – jetzt, nach dem Tod seiner Mutter, kehrt er erstmals in seine Heimat zurück. Er möchte die Schulden seiner Mutter begleichen, ihr Grab besuchen und »Frieden mit ihrem Geist schließen«. Was er bei seiner Ankunft in Mogadischu vorfindet, ist eine vom Bürgerkrieg zerrüttete und korrumpierte Stadt. Kaum hat er seinen ehemals besten Freund Bile wiedergetroffen, erfährt er, daß dessen kleine Nichte entführt wurde – vermutlich von Biles Halbbruder, der schon immer als grausam und gewalttätig galt und inzwischen einer der führenden Kriegsherren der Stadt ist. Jeebleh ist entschlossen, seinem Freund zu helfen. Er will das Mädchen finden, gegen die Korruption kämpfen, Gerechtigkeit herstellen. Doch schon bald stellt er fest, daß er die Welt, in der er sich nun bewegt, nicht mehr versteht. Sie hat sich verändert – genau wie er selbst. Und auch in den Augen seiner Freunde und seiner Familie ist Jeebleh nicht mehr »einer von ihnen«. Mit Links legt Nuruddin Farah, der weltweit als einer der größten und einflußreichsten Gegenwartsautoren Afrikas gilt, den eindrucksvollen Roman eines Exilanten vor, der in seine Heimat zurückkehrt und sich überall im Zwiespalt sieht – zwischen den Kulturen, Sprachen, Religionen. Ein Zwiespalt, der nicht weniger als die Zerrissenheit eines ganzen Landes spiegelt.
- 2003
Yesterday, tomorrow
Stimmen aus der somalischen Diaspora
Der preisgekrönte afrikanische Autor Nuruddin Farah hat fünfundzwanzig Jahre seines Lebens im Exil verbracht. In dem Buch Yesterday, Tomorrow gibt er seinen Leidensgenossen, den Flüchtlingen vor dem tyrannischen System des postkolonialen Somalia, seine Stimme. Sie erzählen von unterbrochenen und neu beginnenden Lebensläufen, von einem Leben, das die Fremde als einzige Heimat hat. Vor dem Leser entfaltet sich das Kaleidoskop globaler Flüchtlingsschicksale, und er begreift die Flüchtlinge als unfreiwillige Nomaden einer postkolonialen Moderne. Ihre Geschichten fügen sich unter der Hand des Autors zu kunstvollen »short cuts«, die gleichberechtigt neben seinen epischen Hauptwerken stehen. »Durch seine überragende Kunst gibt er der Tragödie in den entferntesten Winkeln der Welt eine Stimme, und mit ihr spricht Farah direkt zu unseren Herzen.« Chinua Achebe
- 2001
Mogadischu in den 80er Jahren: Sandstürme fegen über die Stadt, es herrschen Chaos, Dürre und Lebensmittelknappheit, ein nicht enden wollender Bürgerkrieg. Plünderer hasten über die Straßen, Frauen plaudern in der Hitze vor ihren Häusern mit den Nachbarn. Hier lebt Duniya mit ihren Kindern. Sie arbeitet als Hebamme im Krankenhaus. Für Duniya ist die "Liebe wie ein Palast", in den sie bis jetzt noch keinen Fuß hat setzen können: zwei unglückliche Ehen liegen hinter ihr. Doch dann taucht Bosaaso auf, zunächst als Schmetterling in ihren Träumen, dann als Gesicht im Rückspiegel ihres Taxis - und ein gemeinsames Schicksal nimmt seinen Lauf. Mit Bosaaso lernt sie die kleinen Schönheiten des Lebens kennen: Auto zu fahren, zu schwimmen, ihre Kopfbedeckung abzulegen.§Eines Tages bringt Duniyas Tochter Nasiiba etwas mit nach Hause: ein mysteriöses Findelkind. Das Neugeborene verändert auf einen Schlag das Zusammenleben der Familie, ist, auf dem Hintergrund der somalischen Katastrophe, eine Prüf ung für Duniya und die Ihren.§Nuruddin Farah durchleuchtet, wie globale, familiäre und persönliche Geschichten sich aus jenen Erzählungen fügen, die von Tag zu Tag und von Mensch zu Mensch weitergegeben werden. Und er zeichnet das Bild seines Landes, das erfüllt ist von Gerüchen und Düften, eigenwilligen Melodien und bunten Mythen, besonderen Menschen, schmerzlichen und wundersamen Erlebnissen.§§
- 2001
Tochter Frau
- 316 Seiten
- 12 Lesestunden
Die Journalistin Medina kämpft um ihren Platz in der von überkommenen Traditionen und Diktatur gekennzeichneten Gesellschaft Somalias. Als ihre kleine Tochter nach islamisch-afrikanischem Brauch beschnitten werden soll, zieht Medina die Konsequenzen und verlässt sie ihr Zuhause. Aus der Sicht der Frauen um Medina zeichnet Farah das faszinierende Porträt einer Gesellschaft, die von tiefen kulturellen und religiösen Gegensätzen geprägt ist. Doch es ist auch eine Geschichte über Zivilcourage, Mut und dem Glauben an eine bessere Zukunft in einer Welt der Tyrannei.
- 2001
- 2000
Mogadischu, eine Woche vor Ausbruch des Bürgerkriegs: Das Land ist voller Unruhe, in der Stadt wird gekämpft, da erhält Kalaman überraschend Besuch von seiner Kindheitsliebe, die, aus Amerika zurückgekehrt, ein altes Versprechen einlösen will. Die Ankunft Sholoongos läßt Kalaman Vergangenes erinnern. Nach und nach erschließen sich ihm die Rätsel, die sich um seinen sagenhaften Großvater, seine starke Mutter und seinen Vater ranken, und Kalaman erkennt, daß er die Geschichte seiner Vorfahren durchleuchten muß, um zu sich zu kommen. Die Geheimnisse offenbaren eine fremde, zaubervolle Welt in einer »fast lyrischen Dichte und Bildlichkeit der Sprache, einer trunkenen, auch sexuell angereicherten Atmosphäre des Erzählens« ( Frankfurter Rundschau ).



