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Christian Wiltsch

    Das Prinzip der Heliometrie im Lageplan mittelalterlicher Kirchen
    • Die Dissertation zeigt, dass die Planung mittelalterlicher Kirchen und deren Positionierung im Lageplan das Ergebnis eines Prozesses ist, der sich an örtlichen Festtagen orientiert. Heliometrie beschreibt die axiale Ausrichtung der Kultbauten nach vor Planungsbeginn festgelegten Sonnenständen. Diese Praxis ist nicht schriftlich belegt, jedoch zeigen Beobachtungen, dass viele Kirchen nicht exakt nach Osten ausgerichtet sind und oft Randpositionen im Stadtplan einnehmen. Der Nachweis erfolgt durch eine umfassende Untersuchung von über 1000 Kirchenstandorten in NRW sowie 400 weiteren, darunter frühchristliche Bauten. Die Heliometrie hatte kultische Bedeutung und inszenierte die Ewigkeit, wobei der Kirchweihtag für diese Rituale zentral ist. Neben Kirchweihtagen sind auch innergemeinschaftliche Feste, insbesondere von Benedikt und Augustin, für die Kirchenplanung relevant. Die Berücksichtigung realer Sonnenstände führt zu der Erkenntnis, dass Kirchen nicht im Zentrum von Städten oder Dörfern, sondern in Randlage mit freiem Blick auf den Horizont angeordnet werden sollten. Eine detaillierte Untersuchung dreier städtischer Siedlungen im Rheinland zeigt, dass bestehende Kirchen berücksichtigt und neue heliometrisch korrekt positioniert wurden. Zudem wird der Einfluss antiker, heliometrisch orientierter Kultbauten, wie Stonehenge, auf den christlichen Kirchenbau untersucht. Zwei gut erhaltene Anlagen des „Henge-Typus“ im Rheinland wer

      Das Prinzip der Heliometrie im Lageplan mittelalterlicher Kirchen