Nach der Schadensakkumulations-Hypothese tritt ein Ermüdungsversagen unter variablen Betriebsbelastungen auf, wenn die rechnerische Schadenssumme D den Grenzwert von 1,0 erreicht. Betriebsfestigkeitsversuche zeigen jedoch, dass Bauteilversagen sowohl bei kleineren als auch größeren Lebensdauerwerten als berechnet auftreten kann. Dies deutet auf eine Abweichung der tatsächlichen Schadenssumme vom theoretischen Grenzwert hin und wirft Fragen zur Genauigkeit der Miner-Regel auf. Diese Arbeit zielt darauf ab, die Treffsicherheit der Miner-Regel und ihrer Modifikationen bei Stahl-Schweißverbindungen zu bewerten. Die Überprüfung erfolgt durch die Analyse der tatsächlichen Schadenssummen bei Versagen, basierend auf vorhandenen Wöhler- und Betriebsfestigkeitsversuchen, die in einer Datenbank gesammelt wurden. Unter Berücksichtigung verschiedener Einflussgrößen werden die Schadenssummen ausgewertet, deren statistische Kennwerte als Indikatoren für die Lebensdauervorhersage dienen. Zudem werden diese Kennwerte zur Beurteilung der Schadensakkumulations-Hypothese im Rahmen des Sicherheitskonzepts nach Eurocode 3 herangezogen. Ziel ist es, eine Methodik zur Berücksichtigung einer variierenden Grenzschadenssumme in der Nachweisführung zu entwickeln. In diesem Zusammenhang wurden erforderliche Teilsicherheitsbeiwerte berechnet, die sowohl Materialstreuung als auch Modellunsicherheit berücksichtigen.
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