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Svenja Leiber

    Diese Autorin hat sich als eine der bedeutendsten Stimmen der deutschen Literatur etabliert. Ihre Werke, die oft für ihre Tiefe und ihren unverwechselbaren Stil gelobt werden, tauchen tief in komplexe menschliche Erfahrungen ein. Mit einem scharfen Blick für Details und scharfer psychologischer Einsicht fängt sie die Essenz des zeitgenössischen Lebens ein. Ihr erzählerisches Können findet bei den Lesern Anklang und hinterlässt einen bleibenden Eindruck.

    Das letzte Land
    Schipino
    Staub
    Büchsenlicht
    Kazimira
    Büchsenlicht. Erzählungen
    • 2021

      Ein abgelegener Ort am Baltischen Meer, Ende des 19. Jahrhunderts. Kazimira bringt ihrem Mann Antas angeschwemmten Bernstein vom Strand jenseits der Düne. Er ist der begabteste Dreher in der Gegend. Das weiß auch Moritz Hirschberg, Eigentümer des Bernsteinwerks am Weststrand. Antas wird einer seiner wichtigsten Arbeiter, Kazimira muss sich um Haus und Kind kümmern, obwohl sie arbeiten will wie ihr Mann. Als das Wagnis des Untertagebaus sich endlich auszahlt und die Grube zum Erfolg wird, werden jedoch nicht nur Neid und Missgunst, sondern auch Antisemitismus und Nationalismus laut im Kaiserreich. Und Kazimira muss erfahren, dass sie ihren Weg allein zu gehen hat, erst recht, als die Hirschbergs vertrieben werden und ihr Sohn am Ersten Weltkrieg zerbricht. Sie bleibt bei der leeren Grube, einst Ort des Wohlstands und Fortschritts, wohnen und wird Jahrzehnte später, am Ende des Zweiten Weltkriegs, letzte Zeugin deutscher Verbrechen. In Kazimira erzählt Svenja Leiber vom größten Bernsteinabbau der Geschichte. Im Aufstieg und Verfall der "Annagrube" und in ihrem Nachwirken im heutigen Russland spiegeln sich drängende Fragen: Woher rühren Hass und Gewalt? Was geschieht, wenn Leben für unwert erklärt wird? Die Frauen, denen der Roman einfühlsam über fünf Generationen folgt, entwerfen eine Gegenwelt - im Mittelpunkt: Kazimira und ihr Ringen um Selbstbestimmung. "Das Problem des Romans entsteht nun dadurch, dass er die Familiengeschichten, die sich über drei Generationen erstrecken, historisch verankern muss. Er tut das mit schulbuchhaften Einschüben, als hätte der Leser in der Geschichtsstunde nicht aufgepasst... Dass man als Leser dennoch nicht verzagt, verdankt sich Svenja Leibers Fähigkeit, die Menschen in ihren näheren Umständen lebendig werden zu lassen. Der Roman wirkt wie ein ungewöhnliches Album, aus dem die schändlichen oder traurigen Fotos nicht entfernt wurden. So wird der Leser von Bild zu Bild, von Szene zu Szene geführt, und das Panorama dieses furchtbaren Jahrhunderts tut sich vor ihm auf. Das ist kein Vergnügen, aber es ist erhellend und bewegend, weil die Autorin eine Sprache dafür hat“ (ZEIT)

      Kazimira
    • 2018

      Staub

      Roman

      4,1(16)Abgeben

      Als Kind verbringt Jonas Blaum ein Jahr in Saudi-Arabien – der Vater, ein Mediziner, verfolgt in Riad seine eigenwilligen Vorstellungen von Heilung. Den Deutschen fällt es nicht leicht, sich den ungewohnten Landessitten anzupassen, und als eines Tages das jüngste Kind der Blaums spurlos verschwindet und wenig später verstört und sprachlos wiederauftaucht, kehrt die Familie überstürzt nach Deutschland zurück. Im Sommer 2014 reist Jonas Blaum, mittlerweile selbst Arzt, suchtkrank und von Zweifeln geplagt, erneut in den Nahen Osten, diesmal nach Amman. Dort wird ihm ein Junge in die Obhut gegeben, der ihn an den größten Verlust seines Lebens erinnert. Blaum kann dem Kind nicht helfen, und als er den Jungen bei einem Aufenthalt in Jerusalem verliert, ergibt sich für den Arzt ein beängstigender Verdacht. In bedrängenden Bildern erzählt Svenja Leiber von einer individuellen Katastrophe und der einer ganzen Region. Der Wettlauf um das Leben eines Kindes wird dabei zum Sinnbild für einen doppelten Kampf: gegen die Erstarrung des Einzelnen im Korsett gesellschaftlicher Zuschreibungen, gegen die Macht symbolischer Ordnungen und überalterter Systeme.

      Staub
    • 2014

      Das letzte Land

      Roman

      • 307 Seiten
      • 11 Lesestunden
      3,8(34)Abgeben

      Anfang des 20. Jahrhunderts im deutschen Norden. Ruven Preuk, jüngster Sohn des Stellmachers, verfügt schon als Kind über eine außerordentliche musikalische Begabung: Er sieht Töne, und auf seiner Geige spielt er sonderbare Melodien. Das bringt ihm auf dem Dorf, wo das Leben hart und einfach ist, nicht nur Bewunderung ein. Schließlich erkennt auch der alte Preuk, dass mit seinem Sohn nichts anzufangen ist. Verzweifelt versucht er ihm die Töne aus dem Leib zu prügeln. Dann lässt er ihn ziehen. In der Stadt lernt Ruven beim Juden Goldbaum, in dessen Enkelin Rahel er sich ebenso verliebt wie in den Glauben an eine strahlende Karriere. Kunst bedeutet Freiheit und Anerkennung, aber die Nazis legen schon die Gewehre an. Als sein Durchbruch unmittelbar bevorsteht, reißt der Zweite Weltkrieg Deutschland in den Abgrund. Und Ruven muss erneut seinen Weg finden, am Ende aller Melodien. Mit ihrem neuen Buch legt Svenja Leiber einen kapitalen Bildungsroman vor: Während um ihn herum ein ganzes Land in sich zusammenfällt, folgt ein außergewöhnlicher Musiker gegen alle Widerstände seiner Begabung.

      Das letzte Land
    • 2010

      In "Büchsenlicht" schildert Svenja Leiber das Leben in der norddeutschen Provinz, wo Liebe, Mord und Alltag aufeinandertreffen. Die Figuren, geprägt von der rauen Umgebung, erleben Höhen und Tiefen. Einblicke in das Landleben zeigen, dass man zwischen Idylle und Lebensfrust wählen muss, während Jammern nicht erlaubt ist.

      Büchsenlicht. Erzählungen
    • 2010

      Schipino

      • 201 Seiten
      • 8 Lesestunden
      4,0(8)Abgeben

      Schipino: vier Datschen in der Nähe einer maroden Kolchose. Eine Handvoll Menschen, ein Klavier und ein Gasherd auf einem Hügel mitten im Wald, umringt von Sümpfen und Seen. Jan Riba ist aus seiner Welt gefallen und hier gelandet. Er hat sein Büro in Deutschland abgeschlossen und ist in den Zug nach Moskau gestiegen, zu seinem Freund Viktor, der ihm den russischen Sommer zeigen will. Zusammen sind sie nach Schipino gekommen, haben sich auf dem Heuboden eingerichtet und sich in das Leben der anderen gefügt. Da sind Wassili, der launische Forscher, schön wie eine Frau; der glatzköpfige Pawel und die dünne Anna. Tolik mit dem Klavier. Darja, die in ihrem Kummer Kleider näht, und die geheimnisvolle Lilja, die wie ein flüchtiger Gast in den Holzhäusern ein und aus geht und sich nach Moskau träumt. Und ganz Schipino wartet auf Mascha, deren Schicksal untrennbar mit diesem Ort und seinem Sterben verknüpft scheint. Svenja Leiber ist eine Erzählkünstlerin, die Landschaften, Stimmungen und Situationen aus wenigen Worten entstehen lässt und ihren Figuren tief ins Herz schaut. „Schipino“ ein ist Roman von geradezu magischer Sprachkraft über die Suche nach Atem in einer atemlosen Zeit.

      Schipino
    • 2005

      Büchsenlicht

      • 153 Seiten
      • 6 Lesestunden
      4,0(4)Abgeben

      Frau Leites kocht Holunderblütensaft in leere Kornflaschen ein, und die Jugend verblüht am Glascontainer, während auf der Pappelkoppel die Drillmaschine aufsetzt und der Edeka-Laster auf dem Buswendeplatz hupt. In der norddeutschen Provinz wird geliebt, geheiratet, gemordet und gestorben, und fast jeder ist schon mal über 'nen Appelkorn gestolpert. Sei es Tönnes, der zwei Meter hohe Wutausbruch, oder die weitäugige Polizistentochter, die was mit dem Reitlehrer hat. Svenja Leibers Figuren haben den Landregen im Gemüt. Da verliebt sich Heide Raschpichler in Hans Daleckie, nur weil ihr zu ihm kein passendes Tier einfällt, und die Spätaussiedlerin Greta bewirtet die Landfrauen mit Haribo und Daim, bevor sie dem Großbauern einen Korb gibt. Büchsenlicht ist ein Kanon, ein verregnetes Lied aus dem Norden. Hier, wo die Menschen mit Treckerreifenhaut ihre Wurzeln geschlagen haben, drohen andere auf den morastigen Äckern ins Bodenlose zu versinken. Landidyll oder Lebensknast, das müssen Einheimische wie Zugereiste für sich entscheiden - und Jammern gilt nicht.

      Büchsenlicht