Gute Dienste ist ein poetisches Kleinod, das sich liest wie ein Klassiker der lateinamerikanischen Literatur. In einer perfekten Inszenierung entlarvt Rosero auf subtile Weise die Scheinheiligkeit der Kirche. Jede Kirche, die etwas auf sich hält, stellt ihren Buckligen zur Schau„, sagt Tancredo, ein junger Quasimodo, der in Pater Almidas Pfarrei am Rande von Bogotá lebt. Gemeinsam mit den anderen Bewohnern - der Küster Celeste Machado, seine sexbesessene Patentochter Sabina Cruz und die drei Haushälterinnen, “die Lilias„ genannt - bildet er einen bizarren Mikrokosmos. Das zerbrechliche Gefüge gerät ins Wanken, als an einem Donnerstag Pater Almida und der Küster überstürzt aufbrechen müssen, um einen wichtigen Wohltäter der Gemeinde zu treffen. Eilig wird eine Vertretung herbeigerufen: San José Matamoros, ein dem Alkohol zugeneigter Geistlicher, der in einer denkwürdigen Nacht Tancredo und die Lilias zu unerhörten Geständnissen und Taten bringt. PRESSE zu Zwischen den Fronten Rosero ist ein großer Humanist und seine kleine Geschichte unbedingt lesenswert.“ Andreas Fanizadeh, taz Die großen Fragen, die der Roman aufwirft, sind von universeller Relevanz. Rosero zwingt, darüber nachzudenken.„ Eva Karnofsky, Deutschlandfunk Zupackende und auch differenzierte Sprache“Walter Haubrich, Frankfurter Allgemeine Zeitung
Evelio Rosero Reihenfolge der Bücher
Evelio Rosero ist ein kolumbianischer Autor, der für seine tiefgründigen Beobachtungen und seinen einzigartigen Schreibstil, der verborgene Wahrheiten über die Welt enthüllt, gefeiert wird. Seine Werke konzentrieren sich oft auf die Perspektive von Kindern, deren Unschuld als Linse dient, durch die die Komplexität und Brutalität der Erwachsenenwelt aufgedeckt wird. Roseros Prosa ist bekannt für ihre hypnotische Qualität, die die Leser in sorgfältig ausgearbeitete Welten zieht, die Themen wie Identität, Angst und die menschliche Verfassung erforschen. Seine Fähigkeit, rohe emotionale Resonanz wiederzugeben und in das Wesen menschlicher Erfahrung einzudringen, macht ihn zu einer bedeutenden Stimme in der zeitgenössischen lateinamerikanischen Literatur.






- 2012
- 2008
Ismael und seine Frau Otilia leben seit vier Jahrzehnten in dem kleinen Dorf San José. An den Nachmittagen beobachtet der emeritierte Professor heimlich die schöne Nachbarin, wenn sie sich im Garten in der Sonne räkelt. Diese Idylle wird eines Tages jäh gestört, als Ismael, von einem Spaziergang zurückgekehrt, erfährt, dass Soldaten den Nachbarn und andere Männer entführt haben. Otilia ist ins Dorf gegangen, um ihn zu warnen. Sofort macht Ismael sich auf die Suche, von Stunde zu Stunde ängstlicher, verzweifelter. Währenddessen wird San José von Angriffen der Guerilla und des Paramilitärs erschüttert, und als die Gewalt endgültig eskaliert, entschließen sich die meisten Bewohner zur Flucht. Nur Ismael bleibt im zerstörten Dorf zurück und wartet auf seine Frau. Evelio Rosero hat mit San José einen ähnlich eindrücklichen, beklemmenden Ort geschaffen wie vor ihm Juan Rulfo oder Gabriel García Márquez, einen Ort, der von Gewalt ebenso beherrscht wird wie von der Sehnsucht nach einer friedlichen Vergangenheit, in der das größte Verbrechen eines alten Mannes darin bestand, der schönen Nachbarin hinterherzuspionieren.
- 1993
Evelio Rosero Diago erzählt aus der Sicht der zehnjährigen Juliana, Tochter eines Ministers, der seine Zeit mit Liebschaften verbringt. Ihre Mutter ist mit dem Chauffeur liiert, während Juliana nur die zwölfjährige Camila als wahre Freundin hat. Die Prosa wird für ihren poetischen Reichtum gelobt.