Wien, Leopoldstad – New York – Israel. Eine packender und einfühlsamer Einblick in das vielfältige jüdische Leben im Wien der Gegenwart. Wien im Herbst 2006. Desirée stiehlt sich für einen Nachmittag aus dem hektischen Redaktionsalltag und taucht in die jüdisch-orthodoxe Parallelwelt ein, denn ihre Tochter Eva wird heiraten. Mit allem, was so dazu gehört zu einer traditionellen jüdischen Hochzeit. Jekaterina ist in dieser Parallelwelt zu Hause. Nicht zu hundert Prozent, aber sie hat ihr bestes gegeben, um sich darin einzuleben. Langsam aber wird die Last der vielen Vorschriften und Regeln unerträglich. Ihre Kinder begreifen den Zwiespalt rascher als sie. Das zwingt Jekaterina zum Handeln. Alexia Weiss entführt das Publikum in die Lebenswelten von sieben Jüdinnen in Wien, 60 Jahre nach dem Holocaust. In ihrem Roman erzählt sie davon, wie Desirée, Jekaterina, Claudia, Ruth, Jennifer, Hanni und Rachel hier und heute leben, denken, lieben und handeln. Die einen tragen den Scheitel, die anderen gehen nicht einmal mehr zu Jom Kippur in den Tempel. Was die Frauen verbindet, ist die Frage nach ihrer Identität, die Sehnsucht nach einem glücklichen Leben und die Konfrontation mit ihren Ängsten.
Alexia Weiss Bücher





Jude ist kein Schimpfwort
Zwischen Umarmung und Ablehnung - jüdisches Leben in Österreich
„Man kann ruhig Jude,Jüdin, Juden sagen. Denn: Jude ist kein Schimpfwort.“Mehr als 75 Jahre nach dem Holocaust erstarkt der Antisemitismus in Europa wieder. Auch in Österreich melden jüdische Gemeinden vermehrt Belästigungen und Anfeindungen. Der Staat reagiert mit Sicherheitsmaßnahmen und Gedenkveranstaltungen, scheitert jedoch an den Bedürfnissen der Menschen – ein normales Leben zu leben, ohne besonders geschützt werden zu müssen oder attackiert zu werden.Jüdisch-Sein in Österreich bedeutet ein Leben voller Ambivalenzen. Zum einen sind JüdInnen mit übertriebener Sensibilität konfrontiert – die Angst davor, diskriminierend zu agieren, ist allgegenwärtig –, zum anderen schlägt ihnen nach wie vor offener Hass entgegen. Alexia Weiss geht diesem Zwiespalt auf den Grund, erforscht die Spuren jüdischen Lebens in Wien und erfährt in spannenden und aufklärenden Gesprächen, wie JüdInnen ihren Alltag erleben.
Zerschlagt das Schulsystem ... und baut es neu!
Eine Streitschrift
„Die Notwendigkeit zur Veränderung an Schulen könnte man nutzen, um nicht nur wieder ein kleines Reförmchen anzugehen, sondern das Bildungswesen neu zu konzipieren.“Die Unzufriedenheit mit dem Schulsystem ist groß: Kinder sind unter- oder überfordert, Eltern beklagen zu großen Druck und ein zu hohes Lernpensum. Lehrer*innen wollen unterrichten, sehen aber, dass sie manche Schüler*innen nicht erreichen und am Ende der Notenschnitt alle Bemühungen überlagert. Direktor*innen sind frustriert vom ständig steigenden Administrationsaufwand. Also wie weiter?Alexia Weiss wagt Großes: Sie plädiert für ein Schulsystem, das unseren Bildungsbegriff hinterfragt. Zentral ist deshalb nicht die Kritik an Bestehendem, sondern die Idee eines inklusiven Modells, das allen Kindern mehr Entwicklungspotenzial bietet und Eltern sowie Pädagog*innen unterstützt, statt sie zu überlasten. Ganzheitliche Bildung, frühe Förderung individueller Talente, psychosoziale Betreuung, die Neukonzeption des Lehramtsstudiums und faire Bezahlung sind die unabdingbaren Bausteine einer zukunftsweisenden Idee, die echte Chancengleichheit und damit ein tragfähiges Fundament für unsere Gesellschaft zum Ziel hat.
Dinah und Levi
- 29 Seiten
- 2 Lesestunden
Geschichten von Chanukka, Purim und Pessach Dinah und Levi wohnen im selben Haus und beide gehören dem jüdischen Glauben an. Levis Familie ist religiös und befolgt alle Regeln, die es im Judentum gibt. Dinah und ihre Eltern gehen nur an wichtigen Feiertagen in die Synagoge. Gemeinsam feiern sie Jom Kippur, Chanukka und Pessach und schmücken die Holzhütte für das Laubhüttenfest.
Endlosschleife
- 157 Seiten
- 6 Lesestunden
„Okay, ich mache es kurz“, sagte er dann, ziemlich laut, wesentlich lauter jedenfalls, als er zuvor gesprochen hatte. „Ich bin nicht dein Vater. Otto war dein Vater. So, jetzt ist es endlich heraußen.“ Die New Yorkerin Fanny Green nimmt diese Nachricht alles andere als gut auf. Und gar nichts abgewinnen kann sie der Idee ihres Sohnes, sich in Wien auf Spurensuche zu begeben. Man fährt doch nicht ins Land der Nazis. Doch Ben lässt sich nicht aufhalten und findet hier sogar sein Stück vom Glück. Kann Fanny das akzeptieren? Wien – New York. Opfer, Täter und das schlechte Gewissen der Überlebenden. Werden die Wunden jemals heilen? Aus dem 46. Wochenbericht der Israelitischen Kultusgemeinde Wien vom 12. November 1940: „In grundsätzlicher Beziehung bittet die Israelitische Kultusgemeinde Wien bemerken zu dürfen, dass sie bei den zuständigen Behörden wiederholt dahin vorstellig wurde, dass die Folgen der Umsiedlungsaktion die Wohnverhältnisse der noch in Wien befindlichen Juden ganz besonders verschlechtert haben und sowohl für die Betroffenen, als auch die Umgebung eine gesundheitliche Gefährdung bedeuten.“