Im Jahr 1905 schildert Michel Matveev eindringlich die erste russische Revolution, die das Land von Wladiwostok bis Sewastopol erfasst. Als direkter Zeuge beschreibt er die Zusammenkunft der Revolutionäre – Arbeiter, Soldaten und Bauern – und dokumentiert den Mut und die Gefahren, die mit der Verbreitung ihrer Propaganda verbunden sind. Trotz anfänglicher Begeisterung führt die Revolution nicht zum gewünschten Ziel, und bis 1909 breitet sich Resignation aus. Matveevs Bericht bietet wertvolle Einblicke in die chaotischen Geschehnisse und die Entstehung des berühmten Films "Panzerkreuzer Potemkin".
Michel Matveev Bücher






Michel Matveev beschreibt in seinem Roman den Lebensweg eines Künstlers, basierend auf seinen eigenen Erfahrungen in der Künstlerbohème von Paris in den 1920er und 1930er Jahren. Er schildert den Aufstieg vom armen Bohémien zum erfolgreichen Maler und die Rückkehr in die Armut während der Wirtschaftskrise, während er emotionale Höhen und Tiefen des Künstlerlebens thematisiert.
Eine Familie flieht vor den russischen Pogromen von 1919 und gerät in die Fänge der rumänischen Staatssicherheit. Matveev schildert aus eigener Erfahrung die Verzweiflung in Haft und Asylen, die Irrfahrt über das Mittelmeer und das Elend in Paris. Ein verstörender Klagegesang, der biblische und kafkaeske Elemente vereint.
Michel Matveev hat in diesem Roman den Lebensweg des Künstlers schlechthin beschrieben, anhand seines eigenen Beispiels und seiner eigenen Erfahrungen, Erlebnisse und Beobachtungen. Es ist der Werdegang des Künstlers vom armen Schlucker und verlorenen Bohémien am Montparnasse der 1920er und 1930er Jahre zum erfolgreichen Maler, dem sein Mäzen und Sammler einen Arbeitsaufenthalt auf dem Land finanziert, um den sich die Galeristen bemühen, den die ökonomisch zurückgebliebenen Kollegen und Kameraden bewundern und beneiden - bis ihn die Wirtschaftskrise abstürzen läßt und er zurückkehrt ins Café, wo die anderen alle schon immer gesessen haben. Michel Matveev zeichnet wiederum einen exemplarischen Verlauf, wiederum aus eigener Anschauung und aus eigenem Erleben, als wollte er bloß für sich selbst darlegen und klarlegen, wie es gegangen ist - wie schon in den zuvor entstandenen Büchern seine Teilnahme an der russischen Revolution 1905, dann in DIE GEHETZTEN das Erlebnis des Pogroms, dem Vater und Bruder zum Opfer fielen, und die anschließende Odyssee durch aggressiv antisemitische Ämter, bis er nach Paris gelangen konnte. Jetzt, im dritten Buch, das im Original 1947 erschien, die enge Zugehörigkeit zur Künstlerbohème im Paris der Zwischenkriegszeit. So wird Matveev ungewollt zu einem erstrangigen Zeugen dreier prägender Jahrhundert-Phänomene. Er selbst war 1923 nach Paris gelangt und machte sich dort bald als Bildhauer von Tierskulpturen einen Namen. Daß er sich ausgerechnet in Paris niederlassen konnte und dort seine Kreise in ebenjener Künstlerbohème hatte, aus der Künstler wie Chagall, Modigliani, Brancusi und vor allen Chaim Soutine hervorgegangen sind, die ähnliche Vorleben aufwiesen wie er, hat mit der Strahl- und Anziehungskraft der europäischen Kunstmetropole Paris zu tun. Chagall, Soutine und eben Constant, wie Matveev sich als Künstler nannte, waren aus ihren jüdischen Umfeldern hierher geflüchtet. Für solche Künstler hatte der etablierte Pariser Bildhauer Alfred Boucher ein Atelierhaus am Stadtrand geschaffen, 'la Ruche' (der Bienenkorb), ein Bau von der Weltausstellung 1900, den er auf einem Grundstück am Stadtrand wiedererrichten ließ. In dem, was Matveev schildert, ist alles enthalten, was das Leben dem Künstler an Emotionen, an Triumphen und Niederlagen bieten kann: Liebeskummer und Eifersucht, Mietrückstand und Flucht vor Gläubigern, künstlerische Selbstzweifel, die Nöte der abgelehnten Immigranten, das Leben in der Bohème und ein Künstlerstolz, der 'unwürdige' Tätigkeiten verbietet und in den Hunger führt.
Eine Familie auf der Flucht. Mit ihrer Mutter, ihren Frauen und einem Kind wollen zwei Brüder, beide Volkssänger, den russischen Pogromen von 1919 entkommen und geraten in die Fänge der rumänischen Staatssicherheit. Ihre Verzweiflung in den Haftanstalten und Asylen, die anschließende Irrfahrt über das Mittelmeer und ihr Elend in Paris erzählt Matveev aus eigenem Erleben in einer Form, die sowohl an biblische Texte wie an Kafkas Weltsicht erinnert: Die Figuren bleiben anonym, sind einem unkontrollierbaren Geschehen ausgeliefert, das sie in der Art einer tödlichabsurden Mechanik zermalmt. Ein großer, verstörender Klagegesang. Das Buch erschien 1933 bei Gallimard und wurde in mehrere Sprachen übersetzt. Dies ist die erste deutsche Ausgabe.