Wie Zugvögel
- 400 Seiten
- 14 Lesestunden
Elizabeth Hay schafft Erzählungen, die die komplexen Verbindungen zwischen Menschen und ihrer Umgebung erforschen und oft Schönheit und Verletzlichkeit in gewöhnlichen Momenten finden. Ihre Prosa zeichnet sich durch Präzision und Sensibilität aus und befasst sich mit den Komplexitäten der menschlichen Erfahrung. Hay konzentriert sich darauf, die Nuancen des emotionalen Lebens ihrer Charaktere einzufangen, da sie sich häufig in Übergangszuständen befinden. Ihre Arbeit ruft durchweg ein Gefühl der Introspektion und Empathie hervor.






Okkultismus und Mystik in der modernen Kunst
Ein Mann verliebt sich in eine Stimme aus dem Radio. Damit beginnt die Geschichte, die in Yellowknife im hohen Norden Kanadas der siebziger Jahre spielt. Wer hier lebt, ist gescheitert oder fürchtet zu versagen, flieht vor Liebeskummer oder hat ein Geheimnis zu verbergen. In dem kleinen Radiosender des abgelegenen Ortes kommt es zu Anziehung und Rivalität, Freundschaft und Verrat. Ein Hörspiel über eine gescheiterte Expedition setzt die Ereignisse des Sommers in Gang: Auf den Spuren eines historischen Entdeckers paddeln vier Freunde aus dem Sender mit dem Kanu durch die Wildnis. Die Balance der Beziehungen gerät dabei ebenso ins Kippen wie die Machtverhältnisse im Norden: Gegen das Bauvorhaben einer gigantischen Pipeline mobilisiert ein Richter, der erstmals in der Geschichte Kanadas auch die Ureinwohner in einer Anhörung zu Wort kommen und von ihrer Lebenswelt erzählen lässt, mutigen Widerstand. Nachtradio beschwört mit unsentimentaler Direktheit die Schönheit der bedrohten Wildnis und die Verletzlichkeit ihrer Bewohner.