In „Eine Familie namens Röder“ geht es um die Schwestern Milda und Liane, die durch unterschiedliche Lebenswege und Perspektiven auseinanderdriften. Milda, die im Westen lebt, reflektiert das Erbe und die Veränderungen in der Familie, während Liane im Vogtland bleibt. Der Roman erkundet komplexe Themen wie Herkunft, Beziehungen und die Herausforderungen des Familienlebens.
Carmen Gaugers Gedichte widmen sich charakteristischen Themen, darunter: Jahreszeiten (wobei der Mensch als Teil der Natur erscheint); Lebensabschnitte (die sich jeweils mit Erinnerungen, Hoffnungen, Irrtümern verbinden) oder unmittelbare gesellschaftliche Wirklichkeit. Dabei wird dem emotionalen Befinden des lyrischen ‚Ichs‘ inmitten heutiger Widersprüche ebenso nachgefragt, wie mittels Reflexion auf soziale, kulturelle und politische Ereignisse Bezug genommen ist. In der Darstellung tritt neben das schildernde Einbeziehen von Gegebenheiten (etwa der eigenen Biografie auch der historischer Persönlichkeiten, darunter vor allem Komponisten, Maler und Schriftsteller) die Bezugnahme auf mythologische Figuren als gleichnishafte Handlungsträger. Gerade durch Letzteres werden die Texte äußerst vielschichtig, weisen über den Gegenwartsstandort hinaus und schaffen ein Geflecht von zeitlichen, aber auch vor- und überzeitlichen Bezügen. Dr. Marianne Beese
Im Jahre 1942 taucht Cioma Schönhaus in Berlin nach der Deportation seiner Eltern vor den Nationalsozialisten in den Untergrund ab. Seinen Unterhalt verdient er - der über grafische Kenntnisse verfügte - mit dem Fälschen von Pässen und anderen überlebenswichtigen Papieren, mit denen sich Hunderte von Todgeweihten retten konnten. Fesselnd und zuverlässig berichtet Cioma Schönhaus, wie er sich als 20-jähriger Jude täglich durchschlagen musste und dabei sogar die Stirn besaß, sich von dem verdienten Geld, mit dem er als Verfolgter ansonsten nicht viel anfangen konnte, eine kleine Segeljacht auf dem Wannsee zu kaufen. Sein Bericht zeugt von Intelligenz und Einfallsreichtum, von Lebenslust und auch von Leichtsinn. Immer wieder gelang es ihm, durch das Netz der Verfolger hindurchzuschlüpfen. Schließlich kam ihm die Gestapo doch auf die Spur und suchte ihn steckbrieflich. Mit seinem Fahrrad gelang ihm die Flucht in die Schweiz - selbstverständlich mit eigens gefälschten Dokumenten.