Aleksandr Sokurov, einer der bedeutendsten Autorenfilmer der Gegenwart, entwickelt in seinen Texten eine eigenständige Art zu schreiben, die man als „Wortfilm“ bezeichnen könnte. Seine Wort- und Satzsequenzen speisen sich aus Träumen und Erinnerungen, während der Erzähler durch seine Gedanken fliegt. In der erstmals auf Deutsch veröffentlichten Sammlung finden sich Impressionen und Reflexionen aus Sokurovs Japanreisen. 2011 wurde er von der japanischen Kaiserfamilie mit dem „Orden der aufgehenden Sonne mit goldenen Strahlen“ ausgezeichnet. Im Spätsommer 1990 reiste er von Sankt Petersburg über Helsinki und Tokio zur kleinen Insel Amami shima, um mit der Witwe des Kamikaze-Autors Toshio Shimao einen Film zu drehen. In seinen Japanischen Tagebüchern berichtet er über die Insel, einen drohenden Taifun und die Entstehung seines Films. Elegie der Reise greift eine Gattung auf, die er in vielen seiner Werke verwendet. Östliche Elegie fängt die Bilder und Düfte eines japanischen Storchs ein, während seine Briefe an Vertraute in Japan von alltäglichen Begegnungen erzählen. Sokurovs Faszination für Japan wird deutlich, als er erkennt, dass Japan für ihn nicht asiatisch ist. Geboren am 14. Juni 1951 in Podowicha, studierte er am Moskauer Staatsinstitut für Filmographie und wurde von Andrej Tarkovskij gefördert. Bekannt wurde er mit filmischen Elegien und einer Tetralogie über Macht und Verfall. Sokurov lebt in St. Petersburg.
Aleksandr Sokurov Bücher
