Dietrich Mendt Bücher






Die alte Geschichte, immer wieder neu erzählt. Das macht Weihnachten aus. Hirten, Könige und Engel gehören zu den Darstellern im grundstürzenden Stück über das Kind in der Krippe, das die Welt rettet. Tief empfundene Freude und Hoffnung auf Gott knüpfen sich an Weihnachten, aber auch die schlichte Sehnsucht nach der Kindheit, nach Kerzenschein und Schabernack. Um dem allem herzerwärmend Ausdruck zu verleihen, bedarf es einer der größten Gottesgaben: des Humors. Und der muss nicht immer besonders vornehm sein. Lautes Lachen ist auch erlaubt. Meister darin ist bekanntermaßen Dietrich Mendt (1926–2006). Seine beliebtesten Weihnachtserzählungen legt der attraktiv illustrierte Geschenkband erneut vor. Der Text des Weihnachtsoratoriums und je ein Advents- und Weihnachtslied von Mendt selbst sorgen für den angemessenen Abschluss. Leseprobe aus 'Von der Erfindung der Weihnachtsfreude'Der Engel Gabriel kaute an seinen Fingernägeln. Das tat er immer, wenn er scharf nachdachte, obwohl sich das auch im Himmel nicht gehört. 'Schmeckt´s?', fragte Gott Vater. 'Nein', sagte Gabriel und wurde rot dabei, 'ich werd´ lieber eine Schere nehmen'. Alles lachte, aber Gabriel war noch nicht fertig. 'Vielleicht wie ein Kind?', sagte er. 'Über ein Kind freut man sich immer.' 'Ein Kind?' Gott Vater stemmte die Arme in die Seiten. 'Ein Kind? Natürlich, ein Kind!.' Jetzt hatten sie´s: ein Kind! Der Messias musste als Kind auf die Welt kommen. Und Gabriel sollte es den Menschen bekanntgeben, weil es seine Idee gewesen war.
'Die Welt setzt die Tagesordnung' – diese Losung aus den ökumenischen Debatten der 1960er Jahre zur Kirchenreform hat sich Dietrich Mendt gern zu Eigen gemacht. Die hier vorgelegten Beiträge dokumentieren sein unverwechselbares Engagement für den missionarischen Gemeindeaufbau, für Gottesdienste in veränderter Gestalt, für ein Christsein in Wort und Tat, für ein basisbezogenes Verständnis von Kirchenleitung, für eine durch ihren Lebensstil glaubwürdige Kirche. Dietrich Mendt hat mit seinen Predigten und Bibelarbeiten, mit seinen Büchern, Aufsätzen oder Glossen immer wieder Menschen seiner Zeit provoziert und neu orientiert. Er gehörte zu den bedeutenden Kirchenmännern der DDR-Jahre, auf deren Stimme viele hörten und die zugleich Widerspruch herausforderte. Nicht nur in der eigenen Landeskirche, sondern auch im Kirchenbund und in der Ökumene spielte er eine maßgebliche Rolle. Von seinem vielfältigen und auffälligen Wirken legt dieser Aufsatzband in seiner Weise Zeugnis ab.
Fünf Minuten Kirchengeschichte
- 144 Seiten
- 6 Lesestunden
Vom vergessenen Lachen und andere Märchen und Legenden
- 136 Seiten
- 5 Lesestunden