Farhad Ahmadkhans Kurzgedichte, die er selbst Freestyle-Haikus nennt, zeugen von besonderer Originalität, inhaltlicher Prägnanz, einer wirkungsvollen Aussagekraft und einer einzigartigen Ästhetik. Er hält bewusst nicht konsequent die Vorgabe ein, die zum Verfassen eines Haikus vorgeschrieben ist, nämlich eine dreizeilige Gedichtform mit 5, 7 und 5 Silben. Ein anderes charakteristisches, von der traditionellen japanischen Gedichtform abweichendes Merkmal der hier vorliegenden Kurzgedichte lässt sich wie folgt benennen: Die Mehrzahl der poetischen Verse stellen Naturbeobachtungen dar, die in einem einzigen Satz die Sinneswahrnehmungen und die damit einhergehenden Gefühle des Dichters in Worte fassen. Farhad Ahmadkhans Fähigkeit zur bildhaften Formulierung verleiht seinen Kurzgedichten eine tieferliegende Bedeutung und Symbolik. Die Inspiration für diese beeindruckenden Verse erfuhr er unter anderem während seiner Wanderungen und der langen Spaziergänge am Neckar in Mannheim und im weißen Sand entlang des Hamburger Elbstrandes. „Ahmadkhan pflegt einen unaufdringlichen Umgang mit lyrischen Formen. Und wenn er bisweilen reimt, dann geht das Klangliche gleichsam als Überschuss daraus hervor.“ (Maria Herlo, Mannheimer Morgen, August 2014)
Farhad Ahmadkhan Bücher


Farhad Ahmadkhans 9. Gedichtband „Königreich der Schwalben“ ist größtenteils während der Coronapandemie entstanden und beinhaltet 90 Gedichte dieses iranischen Dichters deutscher Sprache. In ausdrucksstarken, meist kurzen Gedichten und mit einer überwiegend bildhaften Sprache greift Farhad Ahmadkhan die in dieser schwierigen Zeit dominierende Thematik „Tod und Vergänglichkeit“ auf. Auch Heimat und Sehnsucht, zwischenmenschliche Beziehung und Zuneigung, philosophische und gesellschaftliche Themen sowie Despotiekritik nehmen einen hohen Stellenwert in seiner Poesie ein. Bereits als Student der deutschen Sprache und Literatur in Teheran schrieb Farhad Ahmadkhan Gedichte in deutscher Sprache, die er nach seiner Ankunft in Deutschland veröffentlicht und in Lesungen vorgetragen hat. Darüber hinaus ist er ein versierter Literaturübersetzer, der lesenswerte Bücher mit seinen deutschen Übersetzungen von Gedichten anderer zeitgenössischer iranischer Lyriker publiziert hat. Er kam im Frühjahr 2000 mit einem DAAD-Promotionsstipendium nach Deutschland und lebt derzeit in Hamburg. „Die Meisterschaft, mit Sprache und Rhythmus zu spielen, hintergründige Bilder, Metaphern und Gleichnisse zu verwenden, verdankt der 1968 in Teheran geborene Germanist und Lyriker Farhad Ahmadkhan unter anderem seinem Leben zwischen zwei Kulturen: der persischen und der deutschen.“ (Maria Herlo, Mannheimer Morgen, August 2014)