Peter Kronreif Bücher




In den letzten Jahren hat der Autor dieses Buches immer wieder einmal Erzählungen geschrieben. Zwanzig von ihm persönlich ausgewählte finden sich in diesem empfehlenswerten Buch. Oft wird die Leserschaft hier mit Menschen konfrontiert, die - mehr oder weniger freiwillig - durchaus eigenartige Wege gegangen sind bis sie ihr Ziel erreichten oder auf eine gar nicht alltägliche Art und Weise schließlich scheiterten. Sehr genau schildert Peter Kronreif dabei die „äußeren Umstände“, welche die jeweiligen Hauptakteure dieser Geschichten in die eine oder in die andere Richtung drängen. So gesehen ist dieses Buch im Kern ein sehr politisches, ein durchaus gesellschaftskritisches Buch mit phasenweise ausgesprochen satirischen Textpassagen.
Briefe an eine „Mariedl“, über die man wenig erfährt. An manchen Tagen ist sie wohl die Geliebte des Briefeschreibers, an anderen eher eine ungeliebte „Verflossene“. Eine ziemlich brave Provinzpädagogin auf dem Weg in die „bessere Gesellschaft“ jedenfalls. Über den Verfasser der bemerkenswerten Briefe erfahren die Leser mehr: dieser ist wahrlich ein eigenartiger Kauz, der oft durch Dörfer und Städte flaniert und dabei gehörig ins Sinnieren kommt. Ein alter 68er, der gerne in Bauernwirtshäusern und Arbeiterbeisln sitzt. Durchaus lesenswert sind auch die ungewöhnlichen Betrachtungen seiner Ausflugsziele, etwa dem Innviertel (Munderfing, Uttendorf). Dass dabei der genaue Blick auf deren Einwohner nicht fehlt, wird die langjährigen „Fans“ dieses schelmischen und hintergründigen Beobachters keinesfalls wundern.
Peter Kronreif ist ein echter Volksdichter, manche bezeichnen Ihn auch als einen Wirtshausdichter mit kräftiger, wortreicher Sprache. Er „schaut den Menschen aufs Maul“, er sinnt über die Tiefe der garstigen Wasser der Politik, aber auch über menschliche Unebenheiten nach. Nie fehlt ein satirischer Seitenblick oder besser gesagt Seitenhieb. Seine Heimat, die kleinen Ortschaften in den Seitentälern des Salzburger Landes, hat sicher sein Denken und Fühlen geprägt. So ist die Sprache Peter Kronreifs oft knorrig und kantig und trifft in der Regel den Nagel auf den Kopf.