„It’s all one song!“, rief einst Neil Young seinem Publikum zu. „Es sind immer nur Geschichten“, wird es von Henning H. Wenzel ergänzt. Und so beginnen seine Erzählungen, egal, in welcher Form sie daherkommen, meist unspektakulär und alltäglich. Romane, die so anfangen, sagt er, klappt er im Allgemeinen nach zwanzig Seiten wieder zu. Doch schleicht sich schnell – gerade wegen der vermeintlichen Kürze seiner Texte – eine Ahnung ins Bewusstsein, dass es mit der Alltäglichkeit für die handelnden Personen nicht weit her ist und hinter der banalsten Begebenheit die mitunter verblüffendsten Überraschungen lauern.
Henning H. Wenzel Bücher


Ganz egal, was wir tun, es hat auf jeden Fall Konsequenzen. Zum Glück sind wir in unseren Wahrnehmungen derart eingeschränkt, dass wir nicht einmal einen Bruchteil der aus unserem Verhalten resultierenden Ereignisse mitbekommen. Anders könnten wir wahrscheinlich auch nicht existieren, denn nicht nur unser Handeln, sondern vor allem unsere Ahnungslosigkeit lässt uns halbwegs beständig durchs Leben gehen. Den Protagonisten dieses Romans geht es nicht anders. Sie werden in unterschiedlichen Lebensabschnitten beleuchtet und füllen ihre Biografien mit mehr oder weniger alltäglichen Begebenheiten, die jedem Menschen bekannt oder geläufig sein könnten – wenn zwischen ihnen nicht eine ganz besondere Verbindung bestehen würde, von der sie niemals erfahren. Sie alle leben in ihrer Unwissenheit – außer Grünhalm. Der hat etwas auf dem Kerbholz und es zeigt sich, dass Ahnungslosigkeit nicht immer Glück bedeuten muss.