Die Kioskverkäuferin Doris Hauser und der Banker Thomas Greiff haben nicht viel gemeinsam. Außer, dass beide Hundebesitzer sind. Doch auch die Hunde, Dickie und Luna, sind so unterschiedlich wie Herrchen und Frauchen. In Teil 1 – 'Doris Hauser. Geschichten' – knisterte es zwischen den beiden. Bereits die erste Verabredung endet jedoch in einer Katastrophe. In Teil 2, 'Doris Hausers bukolischer Almanach', tauschen Doris und Thomas, ohne es voneinander zu wissen, die Rollen. Das bleibt nicht ohne Folgen. Die Doris-Hauser-Geschichten leben vom regen Perspektivenwechsel und ihrer schnellen Erzählgeschwindigkeit, sind in sich geschlossen und doch Teil einer Gesamthandlung. Mit einem Quäntchen Albernheit, jeder Menge Leichtigkeit und ganz unterschiedlichen Weltanschauungen rücken die Protagonisten schweren Themen zu Leibe: Fettleibigkeit und Magersucht, Fremdbild und Selbstbild, der Wirkung von Autosuggestion, Homosexualität und Übertragung, Ticks, Büro- und andere Lästerei, Jugendproblemen, Banken und Ethik, angeborenen Skills von Hunden und Menschen, Analphabetismus und mehr. Anna Veen alias Heike Henzmann wurde 1966 in Siegen geboren. Nach Zwischenaufenthalten im Süden und Westen Deutschlands, unter anderem in München, lebt sie nun mit ihrer Familie im Zürcher Oberland in der Schweiz. Als Ingenieurin für Elektrotechnik war sie viele Jahre in Forschung, Entwicklung und als technische Redakteurin tätig. Seit 2013 ist sie Chefredakteurin einer Fachzeitschrift für Automatisierungstechnik. Sie verfasst literarische Texte und Experimente verschiedener Formate. Im April 2013 erschien mit 'Doris Hauser. Geschichten' ihre erste eigenständige Buchpublikation unter dem Pseudonym Anna Veen im Verlag p. machinery.
Heike Henzmann Bücher


»Also, wenn mich was ärgert, und ich kann’s nicht ändern, dann mach ich’s immer wie die Stachelauster«, sagte Doris und schaute auf ihre Uhr. »Wenn die ein Sandkorn unter die Schale bekommt, dann wickelt sie so viel Perlmutt drum herum, bis aus dem kratzigen Ding eine schöne, geschmeidige Perle geworden ist.«Thomas schwieg. Doris rief Dickie, leinte ihn an und steuerte auf den Weg zu.»Warum Stachelauster?«, rief Thomas ihr nach. »Das können andere Muscheln doch auch.«»Naja«, sagte Doris und grinste. »Stacheln können nie schaden, oder?«Sechzehn Stacheln der Hauserschen Inspirationswortphilosophie erwischen Thomas, den smarten Münchener Bankdirektor, aus dem Hinterhalt, treffen zielsicher ins Schwarze und bringen sein Weltbild nachhaltig ins Wanken.