In diesem Psychothriller ziehen Fanny und Thomas Strasser in die Provence, träumen von einem neuen Leben, bis sie einen geheimnisvollen Fremden treffen, dessen Angebot sie zunächst ablehnen. Ihre Entscheidung führt zu einem Desaster, das in einem tödlichen Ende gipfelt. Die Autorin spielt meisterhaft mit den Erwartungen des Lesers.
Das Buch thematisiert die menschlichen Konflikte und ideologischen Aspekte, die mit Deutschlands Wiedervereinigung verbunden sind, und knüpft an frühere Romane an. Es erzählt die Geschichte der Familie Rathmann aus Dresden, die nach der Ankündigung neuer Reiseregelungen für DDR-Bürger am 9. November 1989 beschließt, in den Westen Deutschlands zu ziehen. Sabine und Bernhard Rathmann träumen seit 28 Jahren von einem Leben jenseits der Mauer, frei von politischen Zwängen und in Wohlstand. Sie sehen ihren Entschluss als Chance für einen Neuanfang und reisen im Januar 1990 in den „Goldenen Westen“, voller Erwartungen und Pläne. Doch der Neuanfang gestaltet sich schwieriger als gedacht, und die anfängliche Euphorie weicht schnell der Ernüchterung. Die Familie durchlebt eine Odyssee durch verschiedene westdeutsche Bundesländer, die stets mit Enttäuschungen endet. Ihre Suche nach Jobs und einer Wohnung verläuft nicht wie erhofft, und die Kinder, ein 17-jähriger Sohn und eine 15-jährige Tochter, verspüren bald Heimweh nach Dresden und ihren Freunden. Zudem steht die Ehe von Bernhard und Sabine Rathmann durch die existenziellen Herausforderungen vor einer Bewährungsprobe, und es bleibt fraglich, ob sie im Westen Fuß fassen können oder an den Schwierigkeiten zerbrechen.