In seinem zweiten, an ›Die versinkende Stadt‹ sich anschliessenden Roman erzählt der virtuose katalanische Autor Jesús Moncada so skurrile wie tragische Geschichten aus einer Provinzstadt in einem von Bürgerkrieg und Diktatur entstellten Land, Geschichten individueller Schicksale, die am Ende sich verknüpfen und vereinen zu einer einzigen mächtigen Geschichte, reich an Gestalten, Motiven, Menschlichkeit.
Jesús Moncada Reihenfolge der Bücher
Jesús Moncada, ein bedeutender Autor seiner Generation, tauchte in seinen Werken in die verlorene Welt seiner flussnahen Heimatstadt ein. Seine Prosa, die oft in einer von Wasser verschlungenen Landschaft spielt, erforscht Themen wie Erinnerung, Identität und den Einfluss der Geschichte auf die Gegenwart. Moncadas unverwechselbarer Stil zeichnet sich durch seine reiche, bildhafte Sprache und ein tiefes Verständnis der menschlichen Erfahrung aus.




- 1997
- 1995
Ein zuvor kaum bekannter katalanischer Autor trat, erinnernd an Vergangenheit und Untergang seiner Heimat, mit einem hinreißenden, an Geschichten und Gestalten, Bildern und Farben überreichen Roman ein in die Weltliteratur: Jesús Moncada. Mitten im ausgelassenen Maskentreiben des Karnevals 1957 werden die Einwohner Mequinenzas von der Invasion der Landvermesser überrascht, die anfangen, das ganze Land im Gebiet des Zusammenflusses von Ebro und Segre abzustecken. Damit beginnt die dreizehn Jahre dauernde Agonie des Städtchens, das im Stauwasser des Ebro versinken soll. Die Leute von Mequinenza flüchten sich in Resignation und Erinnerungen, die Älteren sterben noch rechtzeitig vor dem endgültigen Abriß im Jahre 1971, der Rest verläßt notgedrungen das Flußhafenstädtchen, und Schiffer und Lastkähne, Cafés und Varietés, Clubs und Tratsch schwinden wie die Macht der großen rivalisierenden Fabrikantenfamilien, Besitzer der Kohlezechen des Ebrobeckens und jener Lastkähne, mit denen die Braunkohle flußabwärts nach Tortosa befördert wird.