Wolken über der Ebene. Band 2
Ein schottisches Buch
Der schottische Schriftsteller James Leslie Mitchell, der unter dem Pseudonym Lewis Grassic Gibbon schrieb, erlangte Berühmtheit durch seine Trilogie A Scots Quair, insbesondere durch den ersten Band Sunset Song. Seine Werke, die sich durch realistische Erzählweise und lyrischen Dialektgebrauch auszeichnen, gelten als wegweisend für die schottische Renaissance des 20. Jahrhunderts. Mitchell widmete sich ab 1929 dem Schreiben Vollzeit, und sein unverwechselbarer Stil erregte schon früh Aufmerksamkeit, selbst die von H. G. Wells.
Ein schottisches Buch
James Leslie Mitchell (1901–1935) schrieb immer wieder über seine Heimat Schottland, insbesondere die Gegend um Aberdeen. Auch wenn seine Romane und journalistischen Arbeiten oft nach Afrika und in den Nahen und Fernen Osten führen, die er als Verwaltungsangestellter beim Militär kennengelernt hatte, kehrt er in seinen bedeutendsten Texten doch zurück in den rauen Norden Großbritanniens. In »Szenen aus Schottland«, einer Sammlung von Erzählungen und essayistischer Prosa zum schottischen Leben in den frühen 1930er Jahren, ist seine literarische Kunst in komprimierter Form zu entdecken. Menschen, Gespräche, Landstriche, Jahreszeiten, Historie und Mythen werden in einer Sprache geschildert, die – sanft und poetisch wie auch schroff und klar – mit all ihren regionalen Eigenheiten der schottischen Landschaft selbst zu entsprechen scheint. In den wenigen Jahren, die ihm für sein Schreiben zur Verfügung standen, hat James Leslie Mitchell sechzehn Bücher veröffentlicht. Seine kürzeren Prosastücke, von denen dieser Band eine Auswahl aus »Scottish Scene« (1934) vorstellt, entziehen sich einer eindeutigen Kategorisierung, weil sie Mitchells originärem und originellem Zugang zur Welt entspringen. Es sind poetische Versuche, Not und Elend – materiell wie emotional – eines »Menschenschlags« darzustellen, der geprägt ist von Gnadenlosigkeit: im Klima, in der kargen Landschaft, in einer noch tief im Feudalismus verankerten Gesellschaft. Mitchells Texte sind durchzogen von kritischen Tönen und entspringen doch einer tiefen Liebe zu seiner Heimat, zur Sprache, zur Landschaft und den Menschen.
Writing as J. Leslie Mitchell, Lewis Grassic Gibbon tells the semiautobiographical story of Malcom Maudsley, who grows up before World War I in the Aberdeenshire countryside that was later to form the backdrop for Gibbon's Scot's Quair Trilogy.
This partly autobiographical first novel sketches the lives of ordinary people living through the Jazz Age and the troubled sexuality of the times.