„Vater verstorben. Beerdigung in drei Tagen.“ Diese Nachricht führt einen jungen Mann zurück zu seinen Wurzeln. Aufgewachsen ohne Mutter, hat er viel Zeit am Friedhof verbracht und seinen Vater, einen Totengräber, beobachtet. Nun gräbt er das Grab seines Vaters und tritt in seine Fußstapfen. Nach dem Begräbnis wacht er neben einer unbekannten jungen Frau auf und wird tiefer in seine eigene, dunkle Geschichte gezogen, die von einem schrecklichen Ereignis geprägt ist, das ihn zur Flucht und zum Vergessen zwang. „Bei jedem Nachlassen der Spannung, in dem Moment, an dem sich die Erde von der Schaufel trennt, entsteht dieses seltsame Gefühl von Glück.“ Die Erzählung entfaltet sich als fesselnder Gedankenstrom eines jungen Totengräbers, dessen Wahrnehmung vom Tod als undurchdringlichem Nebel überschattet wird. Dadurch wird es ihm schwer, sich dem Leben unbeschwert hinzugeben. Der Leser begleitet ihn durch seine Gedanken und Arbeiten und wird in den Sog seiner Erlebnisse gezogen. Vergangenes, Gegenwärtiges und Traumgeschehen verschmelzen zu einem Akt des Erinnerns, der die Geschichte neu interpretiert. Wird der junge Totengräber seinen Blick über den Tod hinaus erweitern können, oder bleibt das Leben für ihn unerreichbar? „Nebel“ ist eine Parabel über das Leben und die Trauer, die darin verwoben ist.
Mario Schlembach Bücher



Alles beginnt mit A. Ein Totengräber steigt in einen Zug und trifft A., seine erste Liebe. A. ist auch der Grund, weshalb er zu schreiben beginnt. In seinem Tagebuch begibt er sich auf eine Irrfahrt entlang der Untiefen des Dating- und Friedhofsalltags. Als bei ihm dieselbe Lungenkrankheit wie bei Thomas Bernhard diagnostiziert wird – kurioserweise, nachdem er sich intensiv mit dessen Werk auseinandergesetzt hat –, befeuert die Todesangst noch die unermüdliche Suche nach der wahren Liebe. Wird er sie finden oder bleibt sie für immer unerreichbar?Mario Schlembach zieht in heute graben sämtliche Register des autofiktionalen Erzählens und gräbt sich mit einer Baggerschaufel voll Ironie durch eine nicht abreißen wollende Enzyklopädie des Scheiterns. Dabei erweist sich Schlembach als wahrer Meister des Tragisch-Komischen, das Lachen ist selbst in den traurigsten Momenten nicht weit. Keine Zeit für Gedanken an die eigene Vergänglichkeit – vor dem nächsten Grab gilt es noch die größte Liebesgeschichte aller Zeiten zu vollenden.„Wie viele Wege muss ich noch suchen, um A. nicht zu finden?“
Położnictwo. Diagnostyka różnicowa i leczenie