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Bookbot

Noëlle Revaz

    28. Dezember 1968
    L'Infini Livre
    Von wegen den Tieren
    Efina
    Das unendliche Buch
    • 2019

      Efina

      Roman

      2,5(6)Abgeben

      Eine intensive Geschichte von Anziehung und Abneigung und von der großen Liebe zum Theater. Bei einem Theaterbesuch wird Efina von dem Talent des Schauspielers T überwältigt, dem sie vor langer Zeit schon einmal begegnet ist. Nach diesem Abend beginnen sie sich Briefe zu schreiben, die sie anfangs jedoch beide nicht abschicken. Erst langsam beginnt ein Dialog zwischen ihnen, der jedes Klischee eines Liebesbriefwechsels ins Gegenteil verkehrt. Seitenlang erklären sie sich, warum der andere nicht anziehend ist - und doch liest man die Faszination aus jeder Zeile. Ihre Briefe changieren zwischen Intimität und Distanz, Liebe und Verachtung, Verletzen und Verehren. Mit großer Geschwindigkeit und doch detailliert erzählt Noëlle Revaz eine Liebesgeschichte ohne Pathos - und eine Liebeserklärung an das Theater.

      Efina
    • 2018

      Der Bauer Paul ist engstirnig und hartherzig, ein Schläger und Trinker. Aber selbst merkt er das gar nicht. Kunstvoll und präzise lässt Revaz ihn seine eigene Welt schildern - und sich dekuvrieren. Paul lebt für seinen Hof und seine Tiere, er ist ein wortkarger und harter Mann, der seine Frau einfach nur »Vulva« nennt, seine Kinder nicht beim Namen kennt und schon mal zuschlägt, »weil was man gern hat, das klopft man«. Doch dieser Sommer ist anders, denn Vulva wird krank, die Tiere geraten in Gefahr, und der Wanderarbeiter Georges bringt neue Töne in Pauls Leben und das der ganzen Familie. Es ist eine ungewöhnliche, außerordentlich kunstvolle Sprache, die die Brutalität und Frauenfeindlichkeit des Mannes ebenso genau zum Ausdruck bringt wie seine zaghaften Kommunikationsversuche. Revaz hat ihrem Protagonisten eine lebendige, authentische Stimme gegeben, kunstvoll formt sie die Rede eines schwierigen Menschen, dem Sprache eigentlich fremd ist und der hier in seiner ganzen Widersprüchlichkeit, seiner Härte und Verletzlichkeit zu Wort kommt. Ihre Leistung, Pauls Beschränktheit wie Komplexität zu einem inneren Monolog zu formen, hat Andreas Münzner kongenial ins Deutsche übertragen - eine Einladung in eine archaische Sprach- und Lebenswelt.

      Von wegen den Tieren
    • 2017

      Ist das ein Science-Fiction-Roman? Eine Dystopie? Eine bitterböse Mediensatire? Eine Posse voller schwarzem Humor? – Vielleicht von allem etwas. Oder besser: sehr viel. Noëlle Revaz entwirft ein satirisch-groteskes Zukunftsszenario des Kultur-, Medien- und Literaturzirkus, aber seine Elemente muten gar nicht so unbekannt an. Die Buchpremiere ist eine gigantische Fernsehshow, die Moderatoren werden als Stars gefeiert, die Schriftstellerinnen stellen sich selbst dar. Niemand kommt auf die Idee, ein Buch aufzuschlagen oder gar darin zu lesen. Seine Qualitäten werden zelebriert wie bei einer Prêt-à-Porter-Inszenierung, bestens ausgeleuchtet. Einbandfarbe und -material, Größe und Dicke sind von Belang, und die Biographien der Autorinnen natürlich. Neue Ideen und Kreativität sind immer gefragt, allerdings nicht bei der Entstehung eines Kunstwerks, sondern ausschließlich bei der Vermarktung der Leere, etwa wenn zwei Sternchen des Zirkus zu einer Figur verschmolzen werden sollen: Joeanna Fortunaggi – die Sensation der Saison. Unvorhergesehenerweise bringen sie alles durcheinander: Sie tun es wirklich, sie schreiben ein Buch. Ein Roman von tiefschürfender Originalität, der nicht zuletzt eine eigenwillige Liebeserklärung an die Literatur ist.

      Das unendliche Buch