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Helmut Stephan

    Zerrissene Spur
    Jahrgang 1927
    • Jahrgang 1927

      Jugenderinnerungen

      • 156 Seiten
      • 6 Lesestunden

      Die autobiografischen Erlebnisse von Helmut Stephan schildern seine Jugendjahre zwischen 1929 und 1945 in Oberschlesien, eingebettet in einen fundierten historischen Kontext. Als Luftwaffenhelfer versucht er, trotz der widrigen Umstände ein normales Leben zu führen. Die dramatischen letzten Kriegsmonate führen ihn durch verschiedene militärische Einheiten bis hin zu einem Einsatz an der Westfront und schließlich in ein britisches Kriegsgefangenenlager, aus dem er durch glückliche Umstände entkommt.

      Jahrgang 1927
    • Henry schaltete das Radio ein. Bayern drei brachte Verkehrsnachrichten. Am Hattenbacher Dreieck staute sich der Verkehr, und bei Ingolstadt war die Autobahn durch einen Unfall gesperrt. Im gesamten Sendegebiet gab es Nebel mit Sichtweiten unter fünfzig Metern. ‚Kann ich gut gebrauchen‘, dachte er. Gespannt griff er zur nächsten Landkarte, Ceske Budejovice, die Bierstadt. Rechts von ihr stieß die österreichische Grenze wie eine Pfeilspitze tief ins Land. Auf den ersten Blick erkannte er: Das Gebiet war bewaldet, seenreich und bergig. Nach dem zweiten Blick stellte er fest: Das Land war dünn besiedelt. Er konzentrierte sich auf den Raum zwischen den Städten Jindrichov Hradec und Trebon. Der Fleck wurde von zwei Straßen flankiert, die im Niederösterreichischen, kurz hinter der Grenze, zusammentrafen. Er beugte sich tief über die Karte und buchstabierte den Ort: Gmünd. Henry lehnte sich zurück, schloss die Augen und strich sich über das stoppelige Kinn. ‚Übermorgen werde ich dort sein Übermorgen, ganz bestimmt.‘

      Zerrissene Spur