Als Tochter von Bootsflüchtlingen ist die elfjährige Nhung in einem unbekannten, kalten Land abgesetzt worden. Während sie sich noch an die neue Umgebung gewöhnt, ist ihr Vater bereits wieder auf der Flucht. Nhung findet sich zwischen ihrer verzweifelten Mutter und der Absurdität des fremden Lebens gefangen. Ihre einzige Zuflucht ist ihre blühende Fantasie, in der sie sich auf dem Meeresgrund glaubt, umschlungen von Algen und unfähig, aufzutauchen. Der ständige Schnee und die Kälte drücken auf die Herzen der Menschen, seit ihr Vater verschwunden ist. Nhung sucht nach Rettung und fragt sich, was es bedeutet, ein Vater zu sein. Kann ein Land oder eine Freundschaft diese Rolle übernehmen? In einer wundervoll unschuldigen Märchensprache erzählt Nhung Dam von der Erfahrung des Fremdseins und den Möglichkeiten einer Kindheit in feindlicher Umgebung. Kritiker beschreiben die Erzählung als düster, magisch und aberwitzig, mit einer besonderen, fast märchenhaften Geschichte. Die Protagonistin und ihre leicht kriminelle Familie kämpfen in der nüchternen Umgebung eines Dorfes in Groningen um ihr Überleben. Die Geschichte ist geprägt von Unschuld und Tragik, während Nhung versucht, festen Boden unter die Füße zu bekommen.
Nhung Dam Bücher
Nhung Dam taucht in ihrem Schreiben in tiefgreifende menschliche Themen ein, wobei ihre Werke komplexe Beziehungen und die Innenwelten von Charakteren erforschen. Ihr literarischer Stil zeichnet sich durch scharfe Einblicke und eine eindringliche Sprache aus, die die Leser in die Erzählung hineinzieht. Dam widmet sich der Untersuchung universeller Erfahrungen mit einer einzigartigen Perspektive, die kulturübergreifend Anklang findet. Ihre Prosa bietet eine nachdenkliche Meditation über die menschliche Verfassung.
