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Bookbot

Josef Winkler

    3. März 1953
    Abschied von Vater und Mutter
    Die Wutausbrüche der Engel
    Der Katzensilberkranz in der Henselstraße
    Domra
    Friedhof der bitteren Orangen
    Die Realität so sagen, als ob sie trotzdem nicht wär oder die Wutausbrüche der Engel
    • 2022

      Die Ukrainerin

      Njetotschka Iljaschenko erzählt ihre Geschichte

      Nach einem längeren Aufenthalt in Wien zog sich Josef Winkler im Jahre 1981 auf einen Bauernhof in Kärnten zurück, um seinen Roman Muttersprache zu beenden. Dort fand er Quartier bei der Familie der Bergbäuerin Njetotschka Wassiljewna Iljaschenko, einer im März 1943 von Hitlers Schergen verschleppten Ukrainerin ‒ die ihm über ein Jahr lang ihre Lebensgeschichte erzählte. Die Bäuerin berichtet dem Autor vom Leben ihrer verzweifelt um die Existenz der Familie ringenden Mutter am Ufer des Dnjepr und von ihrer eigenen Kindheit während der Zeit der Kollektivierung und Hungersnot (Holodomor) im Dorf Dobenka, das später vom Stausee von Krementschug überflutet wurde. Sie erzählt von ihrer gewaltsamen Verschleppung aus der Ukraine zur Zwangsarbeit nach Kärnten, und sie berichtet von ihrem ersten Jahr auf dem Kärntner Bergbauernhof. Der Band erscheint mit einem Nachwort von Josef Winklers französischem Übersetzer Bernard Banoun sowie erstmals mit Briefen, die Hapka Davidowna Iljaschenko aus der Ukraine an ihre Tochter Njetotschka in Kärnten schrieb.

      Die Ukrainerin
    • 2020

      Wer Winkler liest, wird Winklers Sprachlust nicht vergessen. Sie entzündet sich an Leben und Sterben im heimatlichen Kamering, am Gewimmel italienischer Märkte – an der Turbulenz zwischen den Scheiterhaufen im indischen Varanasi. Aber auch an Büchern, Gemälden und Skulpturen kann sie sich entzünden, wie diese Sammlung zeigt. Und manchmal kommt es zu einer Selbstentzündung, die Sprachlust fängt einfach so an zu brennen – wenn der Autor aus Traum und Tag zusammenkehrt, was zu besingen ist. Dann entsteht ein Text wie »Specter of the Gardenia«: »Auf die Stimme der weißen Kreide / Auf die Wasseroberfläche des Tintenkleckses (…) / Auf die Unterseite einer gespaltenen Leguanzunge am Bug des sinkenden Schiffes und auf die Meerestiefe meines Tintenfasses – königsblau SCHREIB ICH DEINEN NAMEN …«

      Begib dich auf die Reise oder Drahtzieher der Sonnenstrahlen
    • 2019

      […] Schließlich kam nach so manchen Tagen „schrecklicher Einsamkeit“, wie sie Mircea Eliade in seinem „Indischen Tagebuch“ beschreibt, der Tag meiner Abreise aus Kalkutta. Meine vier vollgeschriebenen Notizbücher hatte ich nach und nach im Goethe-Institut, im sogenannten „Max Mueller Bhavan“ kopiert, und die Vervielfältigungen vorsichtshalber der Praktikantin Dorothea überlassen, die einmal, so erzählte sie mir, bei Monsun von ihrer Wohnung zur Arbeit gegangen war, daß ihr, durch die überfluteten Straßen watend, das Wasser bis zu den Hüften gereicht hatte. Ich hätte es nicht überlebt, wenn meine Kalkutta-Tagebücher verlorengegangen wären, die abertausenden Eindrücke und Beobachtungen hätten mich, wären sie verlorengegangen, noch im nachhinein erdrückt und ich hätte, da ich mir nichts merken kann, das schreckliche Gefühl ganz und gar umsonst mutterseelenallein in Kalkutta gewesen zu sein. Beim Verlust dieser Reisetagebücher wäre ich nach Kalkutta zurückgekehrt und mit Hilfe meines nachtragenden, erbarmungslosen Schutzengels aus dem Fenster des Hotels „Bengali Club“ in den Tod gestürzt, es sei denn, ich hätte beim Abflug aus London mit der British Airways der Stewardeß in den Oberarm gebissen. […]

      Kalkutta 4
    • 2019

      Der Stadtschreiber von Kalkutta

      • 105 Seiten
      • 4 Lesestunden
      2,8(4)Abgeben

      Und mit meinem Notizbuch, auf dem ein plitschnasser indischer Knabe am Ufer des Meeres abgebildet war, der keck lachend zwischen mehreren über und über mit gelben und orangefarbenen Blumengirlanden behängten Ganeshas, Statuen des indischen Elefantengotts, hockt, ging ich kreuz und quer durch die Straßen von Kalkutta und begann meine Beobachtungen aufzuschreiben ...

      Der Stadtschreiber von Kalkutta
    • 2018

      Ein Junge zieht einen schwarzen, an einer Schnur am Hals festgebundenen Hundewelpen die Straße lang. Das Hündchen fällt um, steht wieder auf, der Junge zieht das sich im Staub wälzende neugeborene Tier weiter über den heißen Asphalt. Kaum ist das Hündchen wieder auf den Beinen, beginnt es an einem gelben Hühnerfuß zu nagen, von dem ein paar Zehen schon halb abgefressen sind. Wendet sich der kleine Hund von der Hühnerkralle ab, schiebt ihn der Junge am Genick wieder zum Fressen. Während am Brunnen ein bärtiger Moslem laut keuchend Wasser in seinen Lederbalg pumpt, der schwarze Hundewelpe mit einem gelben Hühnerfuß im Maul auf mich zuläuft, umringen mich immer mehr Kleinkinder, schauen auf mein Notizbuch und betasten meine Füllfeder. Immer wieder hört man die Schreie der Krähen, überall sind sie und suchen nach Lebensmittelresten. Auch hier am Straßenrand picken sie zwischen einer sich langsam bewegenden, nassen, ebenfalls Lebensmittelreste suchenden Ratte die Rückstände von Reis und Dhal von den weggeworfenen, am Asphalt liegenden Blättertellern. […]

      Kalkutta 3
    • 2018

      Erst vor wenigen Jahren hat Josef Winkler erfahren, dass sein Kärntner Landsmann Odilo Globocnik, der sich als Leiter der »Aktion Reinhardt« mit den Worten »Zwei Millionen ham‘ ma erledigt« des Massenmords an den Juden gerühmt hatte, nach seinem Zyankali-Freitod im Mai 1945 auf einem Gemeinschaftsfeld Kamerings verscharrt wurde, in den »Sautratten« – dort, wo auch Winklers Vater und Großvater ihr Getreide anbauten und ernteten. In einem bösen Wortmarathon exhumiert der Autor das Skelett des SS-Massenmörders Globocnik – und mit dem Skelett die Geschichte von Winklers Heimatdorf Kamering nach dem Krieg. Laß dich heimgeigen legt den Finger in die Wunde eines Jahrzehnte währenden kollektiven Verschweigens. »Die Sätze, die sich in kreisenden, bohrenden, in schauerliche Tiefe grabenden Bewegungen entfalten, gehören zum Wuchtigsten, was deutsche Prosa heute überhaupt bieten kann.« Jury des Österreichischen Buchpreises

      Laß dich heimgeigen, Vater, oder Den Tod ins Herz mir schreibe
    • 2017

      Josef Winkler, der in einem von katholischen Engeln und Teufeln besetzten Kärntner Dorf, in dem es keine Bücher gab, aufgewachsen ist, schildert in Die Wutausbrüche der Engel die Frühzeit seines Kampfs um Sprache und Bilder. Nachdem seine Mutter einmal gesagt hatte: »Für Bücher haben wir kein Geld!«, begann er Geld zu stehlen. Zuerst der Mutter, für Karl-May-Bücher und -Filme, wovon im ersten Teil »Winnetou, Abel und ich« berichtet wird. Später dem Vater, für Bücher von Camus, Hemingway, Sartre, Peter Weiss und Jean Genet. Er reiste mit einem befreundeten Maler nach Paris, um sich die expressiven Bilder des russisch-jüdischen Malers Chaim Soutine anzusehen, und im zweiten Teil »Die Realität so sagen, als ob sie trotzdem nicht wär« erzählt er von Soutines Leben, von Kindheit und Jugend des Dichters und Diebs Jean Genet – vor allem aber von der umstürzenden Wirkung großer Literatur auf das eigene Leben. Die Wutausbrüche der Engel vereinigt die beiden Bücher Winnetou, Abel und ich (2014) und Die Realität so sagen, als ob sie trotzdem nicht wär (2011).

      Die Wutausbrüche der Engel
    • 2015

      Abschied von Vater und Mutter vereinigt die beiden Requiemtexte Roppongi – Requiem für einen Vater (2007) und Mutter und der Bleistift (2013). Als Josef Winkler sich im Jahre 2004 eine Zeitlang in Tokio im Stadtteil Roppongi aufhält, ereilt ihn die Nachricht vom Tod seines fast hundertjährigen Vaters. Noch ein Jahr zuvor hatte der Alte ihn beschworen, seinem Begräbnis fernzubleiben, weil der Sohn nicht müde geworden war, den seligen Frieden seines Kärntner Heimatdorfes mit seiner Schreibhand zu durchkreuzen. Eine Zeit danach erscheint die Erinnerungsgeschichte Roppongi – Requiem für einen Vater, die den Leser an Schauplätze in Japan, Kärnten und Indien führt. Das Requiem für Josef Winklers im Jahre 2011 verstorbene Mutter Mutter und der Bleistift, in dem die Mutter ihren am Küchentisch kritzelnden linkshändigen Sohn immer wieder auffordert, den Bleistift in die rechte Hand zu nehmen, entsteht in Südfrankreich, Indien und Kiew. „Reisen, um heimatlos zu werden“, heißt es bei Henri Michaux. Nach dem Tod von Vater und Mutter ist der Linkshänder, der mit der rechten Hand schreiben gelernt hat, seine Heimat losgeworden.

      Abschied von Vater und Mutter
    • 2015

      Ressourcen und Lebensstil

      Über die Notwendigkeit eines nachhaltigen Lebensstils und einen Weg zur Umsetzung in 1000 Tagen

      Der Ressourcenverbrauch durch uns Menschen übersteigt heute weit das tragbare Maß. Abstriche in der Lebensqualität sind aber unpopulär. Josef Winkler beschreibt einen Weg, wie mit weniger Verbrauch an Ressourcen ebenso ein hohes Niveau an Lebensqualität erreicht werden kann. Zusammenhänge rund um das Thema Nachhaltigkeit werden dabei verständlich dargestellt. Darüber hinaus wird ein sechsstufiges Konzept zur Umsetzung eines nachhaltigen Lebensstils im Alltag beschrieben. Einer der Schlüsselgedanken ist dabei die persönliche Ressourcenbilanz. Wenn wir gedanklich nicht am bisherigen Lebensstil verharren, kann sich auf dieser Basis mit modernen Ansätzen in absehbarer Zeit eine Veränderung entwickeln. Auch dem Problem der Klimaveränderung könnte damit sehr viel schneller entgegengewirkt werden.

      Ressourcen und Lebensstil
    • 2014

      Winnetou, Abel und ich

      • 141 Seiten
      • 5 Lesestunden
      3,0(1)Abgeben

      Der Autor der Indianergeschichten war des jungen Josef Winkler Lektüregott. Als der älter und selber Autor (und 2008 Georg-Büchner-Preisträger) Gewordene ein halbes Jahrhundert nach seiner ersten Begegnung die drei »Winnetou«-Bände sowie »Weihnacht« wiederlas und die Bilder Sascha Schneiders betrachtete, entstanden vier Nacherzählungen der wichtigsten Szenen. Eingeleitet werden sie von der Titelgeschichte »Winnetou, Abel und ich«, die noch einmal in Winklers Kärntner Indianerkindheit zurückführt. »Mutter und Vater beäugten mich beim Lesen mit misstrauischen Blicken, denn die Nachbarin sagte einmal zu meiner ahnungslosen Mutter, die ihr ganzes Leben kein Buch gelesen hatte: > Karl May verdirbt ihn!< Erlöst wurde ich erst vom Tierarzt, dem vornehmen Dr. Weber, der nach einer Operation im Stall, als er in der Küche mit einer Terpentinseife seine Hände wusch und dabei fragte, was ich denn da lese, in Anwesenheit meiner Eltern ein Lob spendete: > Sehr gut! Sehr gut!<«

      Winnetou, Abel und ich